Hückeswagen Johannes Mans ist neuer Bürgermeister in Rade

Hückeswagen · Die Radevormwalder haben einen Nachfolger von Dr. Josef Korsten zum Bürgermeister gewählt. Johannes Mans, der sich auf eine Anzeige der Alternativen Liste (AL) beworben hatte und von ihr nominiert wurde, schaffte 52,69 Prozent.

 Fairer Verlierer: Als das vorläufige Endergebnis feststand, gratulierte Christian Viebach (r.) dem neuen Rader Bürgermeister Johannes Mans.

Fairer Verlierer: Als das vorläufige Endergebnis feststand, gratulierte Christian Viebach (r.) dem neuen Rader Bürgermeister Johannes Mans.

Foto: hertgen

Als das vorläufige Endergebnis bekanntgegeben wurde, erhielt der neue Bürgermeister, der noch in Rheinland-Pfalz wohnt, langanhaltenden Applaus. Zuvor war ein erstauntes Raunen bei der Bekanntgabe der Ergebnisse zunehmend in einen wohlwollenden Applaus übergegangen. Die Wahlbeteiligung: 44,1 Prozent.

Viebach, der 22,02 Prozent der Stimmen erhielt und noch hinter dem Kandidaten der UWG (unterstützt von den Grünen) Bernd-Eric Hoffmann (25,29 Prozent) landete, bezeichnete das Ergebnis als persönliche Niederlage. "Ich hatte das so nicht erwartet", sagte er, als er mit Ehefrau Sandra und dem SPD-Vorsitzenden Dietmar Stark das Bürgerhaus betrat. Er wünschte Mans ein gutes Händchen für die Entscheidungen, die er für die Stadt treffen muss. "Die Wähler sind in den vergangenen 14 Tagen aufgrund der Nachricht, die bis heute keine Folgen hatte, verunsichert worden", sagte Viebach. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen einer Stalking-Anzeige durch eine Rathaus-Mitarbeiterin. Stark erklärte, es sei beiden Parteien nicht gelungen, bei den Menschen zu verfestigen, dass in einem Rechtsstaat die Unschuldsvermutung gilt.

Mans bedankte sich bei den Wählern und zollte den beiden anderen Kandidaten großen Respekt. "Ich bin sehr ergriffen", sagte er, "als ich nach Rade kam, dachte ich, die Stadt braucht eine gute Alternative. Ich weiß, es wird eine hohe Hürde und Belastung." AL-Vorsitzender Rolf Ebbinghaus, der mit seiner Wählergruppe Mans nach dessen Bewerbung nominiert hatte, war glücklich. "Es ist ihm gelungen, zu vermitteln, dass er mit Transparenz und Ehrlichkeit Politik gestalten möchte. Ich glaube, das Ergebnis ist ein Ausrufezeichen der Bürger gegen die großen Parteien", sagte er.

Für Mans begann gestern ein normaler Arbeitstag in der Eifel. Eine wichtige Aufgabe ist es, eine Wohnung zu suchen und möglichst schnell den Umzug nah Rade vorzubereiten. Mit der Kontaktaufnahme zu anderen Politikern hatte der 57-Jährige bereits Sonntagabend begonnen. Obwohl er von der AL nominiert worden ist, sieht er sich als frei an. "Ich hätte die Unterschriften nicht mehr zusammenbekommen", sagte er, "ich werde als unabhängiger Bürgermeister auf die Parteien zugehen." Dabei ist sich Mans, der am 21. Oktober sein Amt antritt, bewusst, dass er Mehrheiten suchen muss. Der 57-Jährige wird an seinem ersten Arbeitstag direkt die Ratssitzung leiten und den städtischen Haushaltsvorschlag der Verwaltung einbringen.

(wos)
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