Hückeswagen Kampf gegen Pfusch am Bau

Hückeswagen · Das Hückeswagener Bauunternehmen Berheide sorgt in diesen Tagen für die Trockenlegung des Fundaments am Neubau der Familie Fredericq. Den früheren Pfusch am Bau dort greift jetzt der WDR auf.

Es tut sich was im Haus der Familie Fredericq. Nachdem die Baumängel am Gebäude im "Weierbachblick" durch Berichte der BM öffentlich bekannt geworden sind, sind einige Hilfsaktionen ins Leben gerufen worden. Der wichtigste Akt im Kampf gegen die Feuchtigkeit in allen Wänden ist die Trockenlegung des Fundaments.

Seit über einer Woche kümmert sich die Hückeswagener Firma Berheide Bautenschutz GmbH um die Abdichtung an der Unterseite des Hauses — zum Selbstkostenpreis.

Geschäftsführer Jan-Peter Berheide zeigte sich betroffen vom Schicksal der kinderreichen Familie. "Nachdem Frau Fredericq mir ihre Situation geschildert hatte, habe ich mir die Mängel vor Ort angesehen und einen Sanierungsvorschlag unterbreitet", sagt Berheide. Ein Graben wurde rund um das Haus ausgehoben, der untere Putz abgeschlagen und die Dämmplatten wurden entfernt.

Danach wurde das Mauerwerk sechs Zentimeter über der Bodenplatte angeschrägt und beigeputzt. Anschließend dichteten die Fachleute die Fläche mit Dichtschlemme bis zur Unterkante der Bodenplatte ab. Wie wichtig die richtige Dämmung ist, wissen die Mitarbeiter der Firma Berheide: "Das Wasser findet immer einen Weg.

Dazu reicht schon eine einzige Schwachstelle am Haus, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Schäden entstehen." Und die Schäden sind bei der Familie Fredericq mittlerweile enorm. Von den Innenwänden musste der Putz entfernt und Laminat musste herausgerissen werden. "Die Möbel schimmeln uns praktisch vor der Nase weg", sagt Ulrike Fredericq-Limperg.

Für die Arbeiten am Haus an der Max-Bruch-Straße hat Jan-Peter Berheide seine Lieferanten angesprochen und um Materialspenden gebeten. Auf offene Ohren stieß er damit bei Rolf Theron von der Baustoffhandlung Ibach in Remscheid, der Dämm-Material zur Verfügung stellte. Rolf Theron wohnt in Hückeswagen und kennt die Probleme der Familie Fredericq.

"Wenn man aus der Baubranche kommt, muss man so etwas immer mit zwei Augen betrachten", sagt Theron. Es sei ein Risiko, beim Bauen auf sehr preiswerte Unternehmen zurückzugreifen. Für wenig Geld seien hochwertige Arbeiten nicht zu realisieren, die Qualität leide. Die laufenden Arbeiten am Haus der Fredericqs können durch Spenden beglichen werden. "Rund 4600 Euro sind derzeit auf dem Spendenkonto", berichtet Horst Wilhelm, der die Spendaktion ins Leben rief.

Für die Behebung der restlichen Schäden hofft die Familie Fredericq auf eine Zahlung der Versicherung des insolventen Bauunternehmers. "Wenn wir darüber nichts bekommen, wird es ein harter Kampf", sagt Ulrike Fredericq-Limperg.

(RP)
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