Hückeswagen Kassenhäuschen hätte Zukunft im Museum

Hückeswagen · Möglicherweise gibt es für das Kassenhäuschen des Sportplatzes Schnabelsmühle die "Wermelskirchener Lösung". Vor einigen Jahren war dort das historische Büdchen nahe der evangelischen Stadtkirche am Markt mit Hilfe von Unternehmen aus der Nachbarstadt demontiert und ins LVR-Freilichtmuseum Lindlar transportiert worden.

 Michael Kamp (l.) besichtigte gestern das Kassenhäuschen des Sportplatzes. Dabei zeigte Jürgen Löwy (r.) ihm und Dieter Klewinghaus die Schäden durch ungebetene Besucher wie ein umgeknicktes Sponsorenschild.

Michael Kamp (l.) besichtigte gestern das Kassenhäuschen des Sportplatzes. Dabei zeigte Jürgen Löwy (r.) ihm und Dieter Klewinghaus die Schäden durch ungebetene Besucher wie ein umgeknicktes Sponsorenschild.

Foto: Büba

Dort wird es seither in seiner Funktion als Kiosk weitergeführt. Gestern sah sich der Leiter des Museums, Michael Kamp, im Beisein von Jürgen Löwy, dem Vorsitzenden des Stadtsportverbands (SSV), und Dieter Klewinghaus, Leiter des Regionalen Gebäudemanagements der Stadt, das Kassenhäuschen aus dem Jahr 1952 an.

Dem könnte der Abriss drohen, wenn im nächsten Jahr der Eingangsbereich des Sportplatzes einen drei bis vier Meter hohen Zaun bekommt (die BM berichtete).

Nach einer Inaugenscheinnahme des Gebäudes von außen - ins Innere konnte er nicht, weil kein Schlüssel aufzutreiben war -, kam Kamp zu dem Schluss: "Ich könnte mir vorstellen, dass wir das Häuchen nehmen." Allerdings nur dann, wenn auch die Stadt Hückeswagen örtliche Unternehmen findet, die das Gebäude kostenfrei demontieren, nach Lindlar transportieren und dort wieder aufstellen. "Denn wir haben kein Budget dafür", betonte er. Klewinghaus sagte zu, dass die Stadt danach suchen werde - wenn das Häuschen denn nicht in den neuen Zaun integriert wird. Das entscheidet sich aber erst im Frühjahr kommenden Jahres.

Kamp hat auch schon eine Idee, wo das Kassenhäuschen zum Einsatz kommen könnte: am Nordeingang des Freilichtmuseums. "Wir würden es natürlich wieder als Kassenhäuschen einsetzen."

Gegen einen möglichen Abriss des Gebäudes hat sich in Hückeswagen bereits Widerstand gebildet. Kamp kann die Argumentation der Gegner jedoch nicht nachvollziehen, wie er gestern durchblicken ließ: "Dieses Häuschen hat nun wahrlich kein Alleinstellungsmerkmal, denn es ist massenhaft gebaut worden. Und diese Gebäude gibt es auch heute noch massenhaft." Er wolle jetzt "in sich gehen" und überlegen, ob das Kassenhäuschen tatsächlich eine Zukunft im Freilichtmuseum habe.

Der Streit um den möglichen Abriss des Kassenhäuschens ist auch dem WDR-Fernsehen eine Sendung wert. Der Bericht in der "Lokalzeit Bergisch Land" ist für morgen, Donnerstag, 19.30 Uhr, vorgesehen. Aufgrund von tagesaktuellen Entwicklungen kann sich der Beitrag allerdings verschieben.

(RP)
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