Hückeswagen Klingelnberg investiert sechs Millionen

Hückeswagen · Am Standort Peterstraße sollen im kommenden Geschäftsjahr Produktionshallen modernisiert und mit vier modernen Maschinenzentren ausgestattet werden. Damit will das Unternehmen seine Position als Weltmarktführer sichern.

 Die Peterstraße - der traditionelle Standort der Firma Klingelnberg - aus der Vogelperspektive.

Die Peterstraße - der traditionelle Standort der Firma Klingelnberg - aus der Vogelperspektive.

Foto: Moll (Archiv)

Auf den Erfolgen der vergangenen Jahre will sich Klingelnberg nicht ausruhen. Um sich weiter einen Spitzenplatz in der Branche zu sichern, will das Maschinenbau-Unternehmen kräftig investieren. Allein sechs Millionen Euro fließen dabei in den Standort an der Peterstraße. Hier sollen im Laufe des Geschäftsjahres 2017/2018 Hallen modernisiert und mit vier hochmodernen Maschinenzentren ausgestattet werden. "Die Maschinen sind das Beste, was es derzeit auf dem Markt gibt", sagt der Geschäftsführer für Produktion und Logistik, Martin Boelter. "Damit ist es uns möglich, hochwertige Präzisionsteile selbst zu fertigen", fügt er hinzu.

Dabei setzt das Unternehmen auf eine Insourcing-Strategie. "Eigene Fertigung bedeutet Qualitätssicherung", sagt Christoph Küster, Geschäftsführer für Finanzen und Personal. Durch die hohe Kompetenz der Mitarbeiter in Kombination mit dem modernen Equipment sei es zudem wirtschaftlicher, selbst zu fertigen. Die Maschinen der Kegelradfertigung, die in Hückeswagen für die neuen Maschinenzentren weichen müssen, werden am Standort Ungarn erneut zum Einsatz kommen. Des Weiteren möchte Klingelnberg einen noch stärkeren Fokus auf die amerikanischen Märkte legen. "Wir sind dort bereits gut positioniert - im Bereich Messgeräte, als auch in der Kegelradverzahnung", sagt Boelter. Ziel sei es, neue Märkte zu erschließen und in neuen Branchen Fuß zu fassen. Als Beispiel nennt Martin Boelter die Roboter-Industrie. "Wir haben bereits Referenzkunden, die sehr zufrieden sind. Nun wollen wir uns breiter positionieren", fügt er hinzu.

Ein Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf "Industrie 4.0". Klingelnberg ist hier Wegbereiter: So werden bereits große Kegelräder in einem cyberphysischen System, das Design- und Produktionsprozesse komplett miteinander vernetzt, produziert. Hierfür wurde das Unternehmen im November beim vierten Fachkongress Industrie 4.0 mit dem Award in der Kategorie "Integration, Design und Produktion" ausgezeichnet. "Wir sind das erste Maschinenbau-Unternehmen, das umgesetzte Lösungen präsentieren konnte, und wir werden auch weiterhin in Software und Digitalisierung investieren", sagen die Geschäftsführer. Im September wird die Firma Klingelnberg auf der EMO 2017 in Hannover die neusten Entwicklungen in diesem Bereich präsentieren.

Ende 2016 wurde das Unternehmen von der Industrie- und Handelskammer Köln für herausragende Leistungen in der Berufsausbildung ausgezeichnet. "Wir sind größter Arbeitgeber in dem Bereich in der Region und investieren auch weiterhin in die Ausbildung unserer Mitarbeiter", sagt Christoph Küster. Das globale Netz ermögliche unter anderem ein paralleles Studium mit Auslandsaufenthalten, wie beispielsweise in Amerika.

Bei der jährlichen Jubilarsfeier am Freitag im Remscheider Schützenhaus ermutigte Firmenchef Jan Klingelnberg die Mitarbeiter dazu, Veränderungen offen gegenüber zu stehen. "Ohne diese hätte das Unternehmen nicht überlebt. Seien Sie aktiver Teil dieser Veränderung und zugleich Vorbild für die Jungen", forderte Jan Klingelnberg auf.

Die Geschäftsführung zeigt sich durchaus zufrieden. "Wir werden im kommenden Geschäftsjahr eine Menge Innovationen vorstellen und rechnen mit einem Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich."

(heka)
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