Hückeswagen Knapp 20 Prozent haben schon gewählt

Hückeswagen · Rekordbeteiligung bei der Briefwahl zur Bundestagswahl: Von den 11.886 Wahlberechtigten haben bereits 2117 ihre Kreuzchen gemacht. Ursula Thiel (Wahlamt) hofft wegen des angekündigten guten Wetters auf eine hohe Beteiligung.

 Am Bergischen Kreisel werben CDU, SPD und FDP um die Gunst der Hückeswagener Wählerstimmen. Der Wahlkampf im Oberbergischen Kreis verlief eher ruhig und behäbig.

Am Bergischen Kreisel werben CDU, SPD und FDP um die Gunst der Hückeswagener Wählerstimmen. Der Wahlkampf im Oberbergischen Kreis verlief eher ruhig und behäbig.

Foto: joachim rüttgen

Wären nicht die zahlreichen Werbeplakate der politischen Gruppierungen und die Infostände der Parteien gewesen - kaum jemand hätte in den vergangenen Wochen gemerkt, dass Wahlkampfzeit ist. Morgen, Sonntag, 8 bis 18 Uhr, wird ein neuer Bundestag gewählt. Und auch in Hückeswagen sind die wahlberechtigten Bürger dazu aufgerufen, ihre Kreuze zu machen. 11.886 dürfen eines der 17 Wahllokale aufsuchen, weil sie die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen und mindestens 18 Jahre alt sind. Denn anders als bei der Kommunalwahl, an der auch schon die 16-Jährigen teilnehmen dürfen, müssen die Wähler bei der Bundestagswahl volljährig sein.

Abgesehen von ein paar Auftritten der Bundestagskandidaten und einer Podiumsdiskussion war es ein ruhiger und eher behäbiger Wahlkampf im Oberbergischen. Das Interesse der Bürger galt wohl weniger den lokalen Kandidaten, sondern vielmehr dem medial immer wieder in Szene gesetzten Duell zwischen Angela Merkel (CDU) und Martin Schulz (SPD).

Der Briefwahl tat dies indes keinen Abbruch - ganz im Gegenteil. Schon vor einer Woche hatten in Hückeswagen so viele Wahlberechtigte einen Wahlschein beantragt wie zur Bundestagswahl 2013. Und die Zahl im Vergleich zur Landtagswahl in diesem Mai war schon weit überschritten. Nach Angaben von Ursula Thiel vom Wahlamt der Stadt hatten bis gestern 2199 Bürger einen Wahlschein beantragt und somit signalisiert, per Briefwahl abstimmen zu wollen. "Und eine große Masse von 2117 Unterlagen haben wir schon zurück", sagt sie.

Briefwähler können ihre Unterlagen heute, Samstag, bis 13 Uhr, persönlich im Wahlamt im Bürgerbüro am Bahnhofsplatz abgeben oder morgen, Sonntag, 7.30 bis 18 Uhr. Ansonsten steht auch der Hausbriefkasten an der Glasfassade zur Verfügung. "Um sicher zu gehen, bitten wir die Briefwähler, ihre Unterlagen am Sonntag aber hier persönlich abzugeben", sagt Ursula Thiel. Briefwahl zu beantragen, das ist generell nur heute, Samstag, bis 13 Uhr und morgen, Sonntag, bis 15 Uhr möglich - und zwar nur, wenn eine plötzliche Erkrankung auftritt, die es unmöglich macht, ins Wahllokal zu gehen. "Dann muss aber auch ein ärztliches Attest vorgelegt werden und eine Vollmacht des Wahlberechtigten", sagt Ursula Thiel. Durch die Flut an Briefwählern bekommen die beiden Briefwahlvorstände am Sonntagabend viel zu tun. Ursula Thiel rechnet damit, dass die Auszählung dadurch etwas länger dauern könnte. "Schließlich hat jeder Wahlvorstand knapp 1100 Wahlbriefe zu erledigen", sagt sie. Aber sie habe ein eingespieltes Team, das schnell und zeitnah auszählen werde. Mit der Erststimme entscheidet sich der Wähler für den Abgeordneten, mit der Zweitstimme bestimmt der Wähler, in welchem Kräfteverhältnis die Parteien im Bundestag vertreten sind. Im Oberbergischen Kreis treten sieben Kandidaten an: Dr. Carsten Brodesser (CDU), Michaela Engelmeier (SPD), Michael Braun (Grüne), Jörg Kloppenburg (FDP) aus Hückeswagen, Diyar Agu (Linke), Stefan Zuehlke (AfD) und Felix Staratschek (Familie + Umwelt).

Carsten Brodesser könnte als Favorit der Nachfolger von Klaus-Peter Flosbach werden, der seit 2002 immer das Direktmandat in Oberberg gewonnen hat. In der vergangenen Wahlperiode saß Michaela Engelmeier für die SPD über die Landesliste im Bundestag.

Ursula Thiel vom Hückeswagener Wahlamt hofft am morgigen Sonntag auf eine hohe Wahlbeteiligung, "gerade auch, weil das Wetter bestens werden soll", sagt sie.

(RP)
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