Hückeswagen Segelregatta der Mini-Segelboote

Hückeswagen · Zwölf Männer stehen mit Funkfernbedienungen in einer Reihe auf dem Steg und starren auf die Bever-Talsperre. Auf dem Gelände der Seglervereinigung Wuppertal (SVWu) am Campingplatz Käfernberg waren am Wochenende IOM-Segler aus Leipzig, Kiel, München, Aachen, Remscheid, Wuppertal und Bremen zu einer Kompassregatta gekommen, darunter Teilnehmer der Weltmeisterschaft und die Top-Neun der deutschen IOM-Segler. IOM bedeutet International One-Meter-Class, es handelt sich dabei um ferngelenkte Model-Segelboote von maximal einem Meter Länge.

 Maximal ein Meter lang sind die Segelboote, die am Wochenende bei der IOM-Kompassregatta auf der Bever gesteuert wurden.

Maximal ein Meter lang sind die Segelboote, die am Wochenende bei der IOM-Kompassregatta auf der Bever gesteuert wurden.

Foto: SVWU

Die Boote müssen einen mit Bojen abgesteckten Parcours abfahren. Sobald sie im Wasser sind, wird aus einer Lautsprecherbox von 120 auf Null heruntergezählt, in diesen zwei Minuten können sich die Boote vor der Startlinie formieren. Dann geht's los - erst rund 50 Meter nach links. Nach der Umrundung von zwei Bojen segeln sie mit dem Wind 100 Meter nach rechts, wo die dritte Boje umrundet werden muss. Dann werden die Mini-Segler zurück zur Startlinie gesteuert.

Da geht es emotional zu: Es wird geflucht und geschimpft, wenn das Boot plötzlich im Wind steht und sich nicht mehr vorwärts bewegt. Es wird gejubelt, wenn das Boot pfeilschnell in Richtung Ziel durch das Beverwasser pflügt.

"Die 23 Teilnehmer wurden auf zwei Gruppen aufgeteilt", sagt Bernd Flüß, Pressewart der SVWu. Wenn man einen Blick auf das Wasser wirft, wird schnell klar, warum das notwendig ist: Schon bei zwölf Booten ist es ein wahres Gewusel auf dem Wasser, so dass Rennleiter Norbert Heinz genau aufpassen muss, dass er keinen Fehler oder Regelverstoß übersieht. "Bei der doppelten Menge an Booten wäre das einfach nicht möglich", betont der Lenneper. Wer nicht regelkonform segelt, muss einen sogenannten Kringel fahren, also eine kleine Runde um die Boje. Das ist natürlich mit Zeitverlust verbunden und somit eine direkt greifende Sanktion.

Das IOM-Segeln ist eine echte Kunst für sich, versichert ein Teilnehmer aus Kiel: "Ich bin jetzt seit drei Jahren dabei und taste mich langsam ins Mittelfeld vor. Aber da sind eben auch die Cracks, die das schon jahrzehntelang betreiben. Denen kann man nichts vormachen, die spüren es praktisch vorher, wenn sich gleich der Wind dreht. . ."

(wow)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort