Hückeswagen Kreis geht es um die Verkehrssicherheit an der Bever

Hückeswagen · Die Diskussion um den Motorradlärm und die Zustände rund um die Bever erregen die Gemüter. Wenn der Bikertreff verschwinden sollte, bangt Maik Wickesberg vom "Beverblick" um seine Existenz.

Natürlich gebe es Rowdys, aber die müssten rausgefischt werden. Auch die anderen Gastronomen (Haus am See, Zornige Ameise und Beverklause) würden von den Bikern profitieren. Wickesberg fordert mehr Kontrollen und eine Temporeduzierung. Sauer ist auch Renzo Valenti, der eine der beiden Buden am Damm betreibt. "Wir werden diskriminiert", sagt er empört. Seit Jahren bitte er den Kreis um Kontrollen - aus Personalkosten sei das nicht möglich. Er sei das ewige Hack-Hack leid - "es reicht", sagt Valenti. Die Behörden müssten endlich wach werden, Tourismus funktioniere anders. Er fühle sich von der Baubehörde in Gummersbach im Stich gelassen. "Das ist eine Lachnummer", sagt Valenti.

Reiner Ludwigs, Leiter des Amtes für Planung und Straßen beim Kreis, betont, dass sich der Kreis nicht um den Bikertreff, sondern um die Verkehrssicherheit kümmere. Die Reduzierung auf Tempo 50 wolle man weiter beobachten, außerdem plane man bauliche Veränderungen, um Park- und Aufenthaltsfläche zum Wasser hin zu verlegen und die Fahrbahn Richtung Hang zu drücken. "Fest steht, dass die Buden baurechtlich nicht genehmigt sind", sagt Ludwigs. Deshalb habe die Bauaufsicht auch eine Anhörung verschickt. Das sei ein laufendes Verfahren. Im Frühjahr soll es eine gemeinsame Sitzung der Bauausschüsse des Kreises und der Stadt Hückeswagen geben, um die bauliche Veränderung zu besprechen. "Wir versuchen, den Lärm zu minimieren, was aber nicht ureigenste Aufgabe des Kreises ist, sondern der Ordnungsbehörde in Hückeswagen", erklärt Ludwigs. Im Gespräch mit der Stadt wolle man eine Lösung finden, baurechtlich könne aber nur die Stadt etwas tun, da liege die Entscheidungskompetenz. "Wir sind nicht für oder gegen die Buden, aber sie müssen weg, weil dort die Straße hin soll. Das ist die Gemenge- und Interessenlage", sagt Ludwigs.

BM-Leser Bernhard Kirch schlägt vor, die Zufahrtsstrecken zur Bever mit einem geringen Betrag mautpflichtig zu machen. Das Geld könne dann für Bau- oder Reparaturmaßnahmen eingesetzt werden. Auch er fordert verstärkte Tempo- und Lärmkontrollen. Wolfgang Bladt aus Oberlangenberg sieht nicht nur ein Lärmproblem, sondern auch die Rücksichtslosigkeit und Unhöflichkeit einiger Biker. Obwohl er hochgradig schwerhörig sei, empfinde er den Lärm als unerträglich. Andrea Pütz wohnt an der K 11 und meint, dass sich der Lärm seit 1994 verdreifacht hat. Da fehle mittlerweile jegliches Verständnis, da man den eigenen Garten nicht mehr als Ort der Erholung nutzen könne. Die Verantwortlichen müssten jetzt dringend handeln.

(RP)
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