Hückeswagen Kreis will Bikertreff erhalten, plant aber bauliche Änderungen "Irgendwann wird hier mal jemand totgefahren"

Hückeswagen · Wenn es nach der Kreisverwaltung in Gummersbach geht, wird der Bikertreff am Bever-Damm auch weiterhin bestehen. "Wir wissen, dass der Treff ein beliebtes Ausflugsziel ist, und das soll er auch bleiben", bestätigt Kreis-Sprecherin Iris Trespe auf Anfrage unserer Redaktion. Der Kreisverwaltung liege nichts daran, ihn zu schließen.

Allerdings werde im Bauamt derzeit mit Hochdruck an einer Lösung des Problems gearbeitet. So sollen in Zukunft bauliche Maßnahmen dafür sorgen, dass zum einen in diesem Bereich nicht mehr gerast werden kann, und zum anderen sollen die Motorradfahrer besser vor dem Verkehr geschützt werden. Denn manche sitzen auf der Leitplanke, und die Füße ragen in die Straße hinein, andere wiederum gehen - auch bei Verkehr - einfach über die bei schönem Wetter viel befahrene Kreisstraße. "Wir möchten, dass sie gefahrlos die Aussicht genießen können", betont Iris Trespe.

So könnten Alternativen sein, im Bereich des Überlaufs einen Randstreifen zu errichten oder die Straße zu verschwenken, so dass die Motorräder (aber auch Autos) eingebremst werden und somit langsamer fahren müssen. Konkrete Lösungen hat das Kreisbauamt bislang aber noch nicht entwickelt.

Rücksichtslose Motorradfahrer wohnen offenbar auch in der Nachbarschaft - wie bei Ursula Schönrath. Die Anwohnerin der Siedlung von Kleineichen kann die Aussagen von Hückeswagenern, die vom Motorrad-Lärm genervt sind, gut nachvollziehen. Sie selbst bekommt den gesamten Lärm von der Bevertalstraße mit. Doch auch in ihrer Siedlung wohnen Biker, die sich um Geschwindigkeitsbegrenzungen und andere Verkehrsregelungen keinen Deut scheren, sagte sie gestern unserer Redaktion.

Fast täglich würden Motorräder mit überhöhter Geschwindigkeit die Jung-Stilling-Straße hoch und runter rasen, obwohl sie eine Tempo-30-Zone sei und auch die Vorfahrtsregel "rechts vor links" gelte. Das sei nicht nur laut, sondern vor allem gefährlich, da die Kinder aus Kleineichen diese Straße als Schulweg nutzen. Darunter ist auch ihr achtjähriger Enkel. "Irgendwann wird hier mal jemand totgefahren", befürchtet die Anwohnerin.

Bereits im Herbst hatte sich Ursula Schönrath zusammen mit einem Nachbarn an die Polizei gewandt. Die habe damals jedoch auf das baldige Ende der Motorradsaison verwiesen. "Es hörte dann auch auf, aber seit Mai geht es wieder los", hat die Hückeswagenerin festgestellt.

Neben der Lärmbelästigung beunruhigt sie besonders die Gefahr, die von den rasenden Zweiradfahrern ausgeht. "Ich find's einfach schlimm und auch unverschämt", sagt sie. Sollte sich an der Situation nichts ändern, werde sie sich in Kürze erneut an die Polizei wenden - in der Hoffnung auf Einsicht bei den Bikern.

(heka)
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