Hückeswagen Kreisverkehr Wiehagen in der Kritik

Hückeswagen · Ein halbes Jahr war am neuen Kreisverkehr Wiehagen gebaut worden, seit zwei Wochen ist er baustellenfrei befahrbar. Doch jetzt gibt es Kritik über mögliche Baumängel.

 Der neue Kreisverkehr - ein Leser kritisiert unter anderem, dass zu viele Laternen und dass sie sowie die Schilderpfosten im Gehweg aufgestellt wurden. Das seien Stolperfallen, meint er.

Der neue Kreisverkehr - ein Leser kritisiert unter anderem, dass zu viele Laternen und dass sie sowie die Schilderpfosten im Gehweg aufgestellt wurden. Das seien Stolperfallen, meint er.

Foto: Stephan Büllesbach

In dem Spalt zwischen den beiden Bordsteinen hat bequem der Finger eines Erwachsenen Platz. Zwei Zentimeter ist er breit - wie so viele andere Fugen im gesamten Bereich des Kreisverkehrs an der großen Kreuzung K 1 / Blumen- / August-Lütgenau- / Wiehagener Straße. Ein BM-Leser schreibt dazu: "Bereits vor dem Umbau, an der alten Kreuzung, wuchs im Sommer das Gras bis zu 80 Zentimeter hoch aus den Bordsteinfugen der Verkehrsinseln. Hier betrug das Fugenmaß aber nur maximal fünf Millimeter." Bei den neuen Bordsteinen betrage das Fugenmaß aufgrund der anderen Steinformate und der Verlegeradien an vielen Stellen teilweise mehr als das Vierfache. Der BM-Leser fragt: "Wer mäht hier im Frühjahr und Sommer das Gras? Der Bauhof sicher nicht. Sollten diese Fugen nicht mit Zement verfüllt oder mit Bitumen ausgegossen werden?"

 Die Fugen zwischen den Bordsteinen sind teilweise recht breit - dieser Spalt etwa zwei Zentimeter.

Die Fugen zwischen den Bordsteinen sind teilweise recht breit - dieser Spalt etwa zwei Zentimeter.

Foto: Stephan Büllesbach

Was ihn ebenfalls stört, ist, dass die Straßenlaternen zum Teil in einem Abstand von nur drei Metern aufgestellt wurden - "zum Beispiel eine an der Rückseite des Gehwegs und eine weitere an fast gleicher Stelle auf dem Gehweg". An einer anderen Stelle befinden sich drei Laternen innerhalb von etwa zehn Metern. "Warum wurden die neuen Lampen mitten auf dem Gehweg aufgestellt und nicht, wie heute aus Sicherheitsgründen üblich, hinter dem Gehweg?"

Und dann sind da noch die neuen Straßenschilder, die ebenfalls "mitten auf dem Gehweg" stehen. "Diese Schilder sind so eine Behinderung oder gar Gefährdung für die Gehwegnutzer", schreibt der Leser und meint damit Sehbehinderte, Eltern mit Kinderwagen, Kinder mit Fahrrädern, Rollstuhlfahrer und Passanten mit Rollatoren. Die Schilder samt Stangen sollten daher, wie die Straßenlampen, aus dem Gehwegbereich entfernt werden. Zudem hätten viele Schilder an die Masten der Straßenlampen montiert werden können, so dass keine neuen verzinkten Pfosten, Bodenhülsen oder Fundamente erforderlich gewesen wären.

Die Kreisverwaltung, die den Bau des Kreisverkehrs in Auftrag gegeben hatte, nahm auf Anfrage unserer Redaktion Stellung zu der Kritik. "Ob und inwieweit die Fugen zwischen den Bordsteinen zu breit hergestellt und noch zugeschlämmt werden müssen, wird mit dem bauausführenden Unternehmen im Rahmen der noch nicht erfolgten Abnahme geklärt", teilte Kreis-Sprecherin Iris Trespe mit. Die Anzahl und Anordnung der Straßenlampen sei im Auftrag der für die Beleuchtung zuständigen Stadt Hückeswagen von der BEW bemessen worden. "Die genauen Aufstellorte sind durch die zahlreichen Leitungen in den Gehwegen beeinflusst", berichtet die Kreis-Sprecherin.

Die verkehrsregelnde Beschilderung sei entsprechend der straßenverkehrsrechtlichen Anordnung in geringem Abstand zur Straße aufgestellt, wo die Erkennbarkeit für den Fahrverkehr gewährleistet sei. Trespe: "Da sich die Standorte nicht mit den Lampenmasten decken, waren eigene Pfosten erforderlich." Die Pfosten stünden zudem nicht mitten in den überwiegend breiten Gehwegen, sondern in den Randflächen. Die seien zur einfacheren und kostengünstigeren Unterhaltung nicht begrünt, sondern gepflastert worden. "Die Gehflächen werden dadurch nicht über Gebühr eingeengt", betont die Kreis-Sprecherin.

Abschließend erklärt Iris Trespe nach Rücksprache mit dem zuständigen Amt: "Im Übrigen wurde sowohl die bauliche Gestaltung des Kreisels als auch die positive Wirkung auf den Verkehrsablauf bereits mehrfach anerkennend gewürdigt."

(büba)
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