Hückeswagen Kriminalpolizei rät: Wertsachen nicht nur zu Ostern sicher verstecken

Hückeswagen · Es ist ein herrliches Bild, wenn Kinder mit einem Korb in der Hand durch den Garten oder die Wohnung laufen auf der Suche nach bunt bemalten Eiern vom Osterhasen. Einbrecher hingegen begeben sich nicht so planlos auf die Suche. Gezielt steuern sie den Nachttischschrank im Schlafzimmer, die Anrichte, den Kleiderschrank und die Küchenschränke an. "Alles Verstecke, wo die Eier vom Osterhasen nicht schlecht werden", sagt Walter Steinbrech von der Kreispolizeibehörde in Gummersbach. Der Kriminalhauptkommissar ist häufig in Sachen Einbruchs-prävention unterwegs. Die guten Verstecke für Geld und Wertsachen im Haus verrät er nicht, damit Einbrecher gar nicht erst auf die Idee kommen, dort zu suchen.

 Wer seinen wertvollen Schmuck sicher im Haus aufbewahren will, sollte sich ein eher unbequemes Versteck aussuchen. Denn Einbrecher kennen alle gängigen Verstecke.

Wer seinen wertvollen Schmuck sicher im Haus aufbewahren will, sollte sich ein eher unbequemes Versteck aussuchen. Denn Einbrecher kennen alle gängigen Verstecke.

Foto: dpa (Archiv)

Ein paar Tipps gibt Steinbrech dennoch: "Gute Verstecke sind die Unbequemen, bei denen man auf die Knie oder Zehenspitzen muss oder sich die Finger schmutzig macht." Allerdings seien das auch die Verstecke, an die der Eigentümer selbst nicht so schnell herankommt.

Einbrecher suchen zunächst an den obligatorischen Stellen, wie in der Kaffeetasse, die im Küchenschrank steht, oder im Sekretär. Im Wohnzimmer werden die ungebetenen Gäste meistens ebenso schnell fündig. "Einbrecher kennen die ganzen Klassiker, auch die Verstecke im Wasserkasten der Toilette oder im Kühlschrank. Das war schon oft genug in Filmen zu sehen", sagt der Kommissar. Sein Geld unter die Matratze oder in den Kopfkissenbezug zu stecken, gehe gar nicht. Je nachdem wie viel Zeit ein Einbrecher hat, bevor er gestört wird, sortiert er Schmuck gleich vor Ort nach Mode- und Echtschmuck aus. "Die sind echt gut darin", sagt der Kriminalhauptkommissar aus Erfahrung.

Gute Verstecke zu finden sei daher gar nicht so leicht. Selbst Tresore und Geldkassetten sind nicht sicher. "Auch einen 30-Kilogramm-Klotz nimmt der Einbrecher mit", berichtet Steinbrech. Tresore sind nur dann sicher, wenn sie im Boden einbetoniert oder an der Wand mit Dübeln verankert sind. Dass viele Leute ihr Geld zu Hause aufbewahren, kann Steinbrech verstehen: "Gerade jetzt in der Phase, wo es null Zinsen gibt." Wer Wertgegenstände hat, könne auch ein Schließfach bei einem Geldinstitut mieten. Aber Achtung: "Nicht jedes Bankschließfach ist automatisch versichert", warnt Steinbrech.

Gestohlen werden aber nicht nur Geld und Schmuck. Technische Geräte und digitale Daten sind ebenfalls nicht sicher vor Einbrechern. "So eine Festplatte ist schnell in die Hose gesteckt. Und wenn die weg ist, dann war es das mit den Fotos seiner Lieben", sagt Steinbrech. Daher ist beim Verstecken Kreativität und Ideenreichtum gefragt.

Beides kann ebenso hilfreich sein beim Platzieren der Ostereier für die Kinder. Auch auf die Gefahr hin, dass im Sommer ein nicht gefundenes, leicht geschmolzenes Schokoladen-Ei unter der verblühten Hyazinthe auftaucht.

(heka)
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