Hückeswagen Kultur ist ein fester Teil der "Marke Hückeswagen"

Hückeswagen · Ulrich Kowalewski spricht im Wahlkampf gern und oft von der "Marke Hückeswagen". Das tat er auch am Sonntag auf Einladung des Stadtkulturverbands bei der Podiumsdiskussion der beiden Bürgermeister-Kandidaten im Kultur-Haus Zach vor knapp 40 Zuhörern.

Deutlich wurde: Sowohl CDU-Kandidat Kowalewski als auch der parteilose Dietmar Persian räumen dem kulturellen Leben in der Kleinstadt hohen Stellenwert ein und sehen es als unverzichtbaren Bestandteil der "Marke Hückeswagen".

Eines ist beiden Kandidaten dabei gemeinsam: Im Fokus haben sie weniger spektakuläre Großveranstaltungen, sondern "hausgemachte" Angebote von Vereinen und Initiativen vor Ort. Persian: "Sehr wichtig ist mir die Mitmach-Kultur, die viele Menschen einbezieht. Nur da, wo sie ihre ureigenen Ideen einbringen, entsteht in gemeinsamer Anstrengung Neues." Dem schloss sich Kowalewski an: "Kultur ist das Salz in der Suppe auch unserer Stadtgesellschaft. Sie verbindet, und sie streitet auch für und um die gemeinsam angestrebten Ziele." Vielen kleineren Veranstaltungen von Hückeswagenern für Hückeswagener und Gäste gibt er, wie auch Persian, den Vorrang vor eingekauften Events mit kommerziellem Hintergrund.

Stefan Noppenberger, Vorsitzende des Stadtkulturverbands, moderierte die Diskussion. Durch geschickte Fragestellung gelang es ihm, den Kandidaten konkrete Ideen zu entlocken. Persian sprach unter anderem von seiner Vorstellung, über die Schulen und ortsansässige Vereine ein langfristig angelegtes Projekt zu realisieren, bei dem es jedem Kind schon im Grundschulalter ermöglicht wird, ein Instrument zu erlernen und/oder in einem Sportverein aktiv zu werden. Kowalewski stellte seine Idee vor, durch eine Reihe von Veranstaltungen unter dem Arbeitstitel "Hückeswagen trifft. . ." die Islandstraße zur belebten "Kulturmeile" zu machen.

Dass beide Kandidaten Kultur als "Chefsache" sehen, bei der der Bürgermeister vor allem als Initiator und Moderator im stetigen Dialog mit den Kulturtreibenden in der Stadt steht, wurde gestern als weitere Gemeinsamkeit deutlich.

Unüberhörbar waren aber auch Unterschiede in den Sichtweisen. Etwa, als es um die interkommunale Zusammenarbeit auf kulturellem Sektor ging. Persian ist da der Offensivere, der beklagte: "Wir in Hückeswagen wissen oft nicht, was in Wipperfürth läuft, und umgekehrt ist es genauso. Das muss sich ändern." Kowalewski sieht's skeptischer: "Wir müssen unsere Identität als Hückeswagener wahren. Ich werde als Bürgermeister alle Shared-Services-Projekte auf den Prüfstand stellen und hinterfragen, wo der Mehrwert für Hückeswagen liegt."

Interessant waren Fakten, die Persian am Rande ansprach: Die Stadt investiert demnach mehr in die Kultur als viele glauben. Immerhin liege der Jahresetat unter anderem für Stadtbibliothek, Heimatmuseum und Stadtarchiv bei rund 450.000 Euro. Das sei viel Geld angesichts der schwierigen Haushaltslage.

(bn)
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