Heisser Draht KVNO will vor allem junge Ärztinnen locken

Von einer Unterdeckung für Hückeswagen kann überhaupt nicht die Rede sein - das sagte Karin Hamacher, Pressereferentin der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) im Gespräch mit der BM. Im Gegenteil: "Hückeswagen und Wipperfürth haben einen Abdeckungsgrad von 110,9 Prozent."

Das bedeute, dass sich in diesen beiden Städten keine neuen Ärzte niederlassen, sondern nur bestehende Praxen übernehmen dürfen. Sollte ein Arzt keinen Nachfolger finden, so helfe die KVNO. "Wir können besser schauen, wohin die Ärzte sollten", sagte Karin Hamacher. Für die Schloss-Stadt geht sie von aktuell zehn Ärzten aus, worin sie aber offenbar auch die Fachärzte mit einrechnete. Auch wenn ein Hückeswagener Mediziner demnächst aufhöre, sei der Versorgungsgrad weiterhin gut.

Sie versicherte, dass die KVNO darauf achtet, dass es im ländlichen Bereich ausreichend Praxen gibt. "Wenn beispielsweise ein Arzt seine Praxis in einen anderen Ort verlegen will, prüfen wir, ob dadurch eine Unterversorgung eintrifft." Der Wechsel müsse dann vom Zulassungsausschuss genehmigt werden.

Auch Karin Hamacher sieht in Gemeinschaftspraxen eine Chance für die Ärzteversorgung auf dem Land. "Das ist betriebswirtschaftlich günstiger", sagte sie. Die Kassenärztliche Vereinigung preise vorrangig Gebiete an, "in denen die Versorgung nicht rosig ist".

So sei es etwa für Hückeswagen möglich, dass sich zwei Medizinerinnen einen Sitz teilen. "Das ist inzwischen erlaubt", betonte die Pressereferentin. Für junge Ärzte sei das sehr von Vorteil - "vor allem für junge Ärztinnen".

(büba)
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