Heisser Draht Leserin will Schutzstreifen in Wickesberg

Hückeswagen · Amt für Planung und Straßen prüft den Vorschlag - Ergebnis: Die Fahrbahn ist nicht breit genug.

 Ein Schutzstreifen wurde auf der K 18 in Marienheide-Scharde aufgebracht. Für Wickesberg kommt er aber nicht infrage - die K 14 ist dort zu schmal.

Ein Schutzstreifen wurde auf der K 18 in Marienheide-Scharde aufgebracht. Für Wickesberg kommt er aber nicht infrage - die K 14 ist dort zu schmal.

Foto: büba

Die neuen Fahrbahnmarkierungen an Kreisstraßen stoßen bei BM-Leserin Bärbel Bretz aus Wickesberg auf großes Interesse. "Wir wohnen an einer kleineren Kreisstraße, die mitten durchs Dörfchen führt. Auf dieser Strecke herrscht morgens und abends reger Berufsverkehr sowie an Wochenenden mit schönem Wetter erheblicher Ausflugsverkehr von Motorradfahrern und Autoclubs. Einen Schutzstreifen am Straßenrand fände ich da echt klasse", schreibt sie.

Eine neue Richtlinie für die Anlage von Kreisstraßen sieht vor, dass auf Nahbereichsstraßen Schutzstreifen am Straßenrand angelegt werden - der weiße Mittelstreifen fällt weg, stattdessen wird der Straßenrand mit einem 50 Zentimeter breiten Schutzstreifen gekennzeichnet. Ziel ist eine erhöhte Verkehrssicherheit: Autofahrer sollen langsamer fahren, wodurch die Zahl der Unfälle gesenkt werden könnte.

Im Oberbergischen Kreis gibt es bereits eine erste Teststrecke - die K 18 zwischen Marienheide und Wipperfürth-Dohrgaul im Ortsbereich Scharde. "Dort wird das skandinavische Modell, das auch schon in Holland sehr bekannt ist, umgesetzt", berichtet Kreis-Sprecherin Iris Trespe. Die Schutzstreifen seien zwar zunächst probeweise installiert worden, sollen aber auf Dauer bleiben. "Auch aufgrund der positiven Rückmeldungen der Anwohner", sagt sie. Die Bürger fühlten sich durch die andere Form der Straßenmarkierung sicherer.

Der Vorschlag von Bärbel Bretz wurde vom Amt für Planung und Straßen im Kreishaus intensiv beraten - mit dem Ergebnis, dass die Fahrbahnbreite an der K 14 in Wickesberg nicht ausreicht, um den neuen Schutzstreifen aufzutragen. "Wenn Autofahrer zu wenig Platz haben, wird es schwierig bei Begegnungsverkehr", berichtet Iris Trespe. "Dann müssten sie über die Markierung fahren, wodurch der Schutzraum für die Fußgänger erheblich eingeschränkt würde."

Für das erhöhte Verkehrsaufkommen in Wickesberg hat Bärbel Bretz sogar Verständnis, dafür sorge die schöne Landschaft. Durch die schmale Straße sei es aber für viele Verkehrsteilnehmer nicht so einfach, mit dem Gegenverkehr klar zu kommen, insbesondere in den Kurven. Denn rein theoretisch sind bis zu 100 Stundenkilometer erlaubt - auch mitten im Ort. "Wir Bewohner bringen unsere Kinder an die einen Kilometer entfernte Schulbushaltestelle per Pkw, da ein morgendlicher Schulweg zu gefährlich ist." Auch der Besuch von Spielkameraden in der Nachbarschaft, für die das Überqueren der Fahrbahn notwendig sei, entwickele sich zur größeren Gefahr. Ältere Bewohner gingen gerne mal nachmittags am Straßenrand spazieren. Da die Feldwege zu holprig seien, bliebe nur die Straße. "Aber durch die hohe Geschwindigkeit der Fahrzeuge entstehen Angstsituationen", erzählt Bärbel Bretz.

Sie überlegt nun über weitere Ideen, wie der Verkehrsfluss reduziert werden könnte. "Vielleicht kann man Wickesberg zu einer geschlossenen Ortschaft machen, um das Tempo zu drosseln", schlägt sie vor. Sie will das mit dem Leiter des Amtes für Planung und Straßen, Rainer Ludwigs, besprechen. An ihn können sich unter Tel. 02261 886101 auch Bürger wenden, die einen Vorschlag machen wollen, wo die neue Markierung aufgebracht werden könnte.

(RP)
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