Hückeswagen Manie kann auch zauberhaft sein

Hückeswagen · Zaubern, quatschen, improvisieren: Mit seinem Programm "Manisch Magisch" bescherte Christopher Köhler den Zuschauern einen unterhaltsamen Abend.

 Zauberer-Assistenten braucht Magier Christopher Köhler nicht - die holt er sich aus dem Publikum auf die Bühne, wie hier Zuschauer Frank (l.).

Zauberer-Assistenten braucht Magier Christopher Köhler nicht - die holt er sich aus dem Publikum auf die Bühne, wie hier Zuschauer Frank (l.).

Foto: Karsten

Die Zahl "3" scheint etwas Magisches zu haben: Zum dritten Mal stand Christopher Köhler am Samstagabend im Kultur-Haus Zach auf der Bühne und zeigte dabei sein drittes Soloprogramm "Manisch Magisch". Die mehr als 50 Zuschauer bekamen dabei Zauberei, Comedy und Improvisation geboten. Gewohnt spritzig und mit rasanter Sprachgewalt startete der erste Teil des Programms, wobei Köhler sofort das Publikum mit einbezog. Ein Ehepaar holte er von der hintersten in die erste Reihe und lieh sich auch gleich von ihm einen Geldschein. Dieser wurde scheinbar in tausend Stück zerrissen und wieder zusammengetackert - kehrte später aber wieder unversehrt in einer Packung Stapelchips zu den Besitzern zurück. "Verdoppelt kann ich ihn aber nicht, da müsst ihr schon zu den Ehrlich Brothers gehen", witzelte der Magier über seine Zaubererkollegen.

Besonders unterhaltsam waren die Improvisationseinlagen, wie man sie vom Springmaus-Theater kennt. So sollte Zuschauer Olli eine erzählte Geschichte mit Geräuschen unterlegen. "Ich mache das Radio an, und es läuft ein Song von Helene Fischer", sagte Köhler, worauf der Zuschauer das Rauschen einer Sendestörung imitierte und die Lacher auf seiner Seite hatte. Gerade solchen unerwarteten Reaktionen begegnete der Magier professionell, was wohl auch seiner elfjährigen Bühnenerfahrung zu verdanken ist. Obwohl es mitunter auch ein wenig Anstrengung bedurfte, um das Hückeswagener Publikum, das verständlicherweise eher schüchtern im Scheinwerferlicht stand, zu euphorischer Mitmach-Begeisterung zu motivieren.

Philippe Azzolin absolvierte seinen spontanen Bühneneinsatz meisterlich. "Das war gar nicht schlimm. Wir haben hier viel Spaß", sagte der Wipperfürther. Auch Tanja Pfingst aus Wermelskirchen fühlte sich gut unterhalten: "Die Mischung aus Zauberei und Comedy finde ich interessant", sagte sie. Nach der Pause wurde es "seriöser", wenn man das bei so einem Programm-Titel überhaupt sagen kann. Mit mentaler Magie mutierte Köhler zum Gedankenleser und erntete staunende Gesichter.

Unvorhergesehene Situationen im Zusammenspiel mit dem Publikum brachten ihn nicht aus der Fassung. Ebenso wenig ein akuter grippaler Infekt. "Deswegen kann man doch keinen Auftritt absagen", sagte er mit belegter Stimme. Bei der Zugabe landete der Künstler passend zum Programm in einer Zwangsjacke, aus der sich ein so gewiefter Zauberkünstler natürlich selbst wieder befreien kann.

(heka)
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