Hückeswagen Mehrfachtäter stiehlt Whiskey an der Tankstelle

Hückeswagen · Sachbeschädigung, gefährliche Körperverletzung, Fahren ohne Führerschein und nun auch noch Diebstahl - die Liste der Straftaten eines 20-jährigen Auszubildenden wird immer länger. "Es ist erstaunlich, mit welcher Dynamik der Angeklagte immer wieder straffällig wird", sagte der Staatsanwalt im Prozess am Amtsgericht Wipperfürth, wo über den jüngsten Diebstahl an einer Tankstelle verhandelt wurde.

Erst im Mai war es wieder soweit: Am helllichten Tag stahl der Wipperfürther, der noch bis vor kurzem bei seinem Opa in Hückeswagen lebte, eine Flasche Whiskey an einer Tankstelle.

Vor Gericht bestritt der junge Mann den Diebstahl nicht. "Es stimmt, dass ich das gemacht habe, und es tut mir auch leid", sagte der in knielanger Skaterhose und Kapuzenpullover lässig gekleidete 20-Jährige zum Richter.

Seine Begründung für den heimlichen Griff ins Regal war knapp aber deutlich: "Ich hatte einen Scheiß-Tag und bin nach drei Wochen bei meiner Mutter rausgeflogen, weil ich mit ihrem Freund nicht klar kam", schilderte der Angeklagte. Zuvor habe er vier Monate mehr oder weniger auf der Straße gelebt. Diese Zeiten seien jetzt vorbei. "Ich habe eine eigene Wohnung", gab der Wipperfürther an. Auf Anraten der Jugendgerichtshilfe bezog sich der Richter bei seinem Urteil auf das Jugendrecht und verurteilte den Auszubildenden zu einer Geldstrafe von 200 Euro zugunsten des Kinderhospizes Balthasar in Olpe.

Der Staatsanwalt redete dem Verurteilten noch einmal ins Gewissen: "Die Vergangenheit holt Sie immer wieder ein. Ihnen muss klar sein, dass Sie damit Ihre Freiheit aufs Spiel setzen", betonte er.

Das Urteil nahm der 20-Jährige an, das damit rechtskräftig ist. Noch in der Schwebe ist jedoch eine weitere Anklage, da er den Lebensgefährten der Mutter geschlagen und eine Glasflasche nach ihm geworfen haben soll. Bei dem Streit soll er darüber hinaus die Haustür demoliert und einen Spiegel zerbrochen haben. Über die Anzeige wunderte sich der ehemalige Hückeswagener: "Eigentlich hatten wir das geklärt", gab er an. Dennoch droht dem erneut Verurteilten nun ein weiteres Verfahren am Gericht, zu dem er Stellung nehmen muss. Ein Ende seiner Straftat-Serie ist somit noch nicht in Sicht.

(heka)
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