Hückeswagen Mit diesen Tipps ist Bienen & Co. zu helfen

Die Kreisbauernschaft gibt Ratschläge, wie Privatpersonen den Bestand der Kleintiere fördern können.

Die Anzahl an Insekten hat einer wissenschaftlichen Studie zufolge drastisch abgenommen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, können auch Privatpersonen - mit und ohne Garten - mithelfen, damit die Insektenpopulation nicht weiter sinkt.

"Es gibt vielfältige Möglichkeiten für jeden Bürger, sich für den Naturschutz und gegen das Insektensterben zu engagieren", sagt Helmut Dresbach, Vorsitzender der Kreisbauernschaft in Oberberg. "Das betrifft insbesondere die Gestaltung des eigenen Gartens: Wer Folien auslegt und Kies darauf schüttet, um eine Pflanze besonders in Szene zu setzen, mag gärtnerisch einen Hingucker haben. Für Pflanzen und Insekten ist das allerdings sehr schädlich."

Auch ein sogenanntes Insektenhotel könne den Kleintieren helfen. Eine solche künstliche Überwinterungshilfe für Insekten ist seit den 1990er-Jahren zunehmend verbreitet und ähnelt zum Teil Nistkästen für Vögel. "Insektenhotels können ohne großen Aufwand hergestellt werden oder auch als vorgefertigter Bausatz im Handel gekauft werden", rät Dresbach.

Trotz der schlichten Handhabung gibt es dabei ein paar Regeln zu beachten: "Wichtig ist vor allem, das Insektenhotel so aufzustellen, dass es trocken bleibt", erklärt Helmut Dresbach. "Schließlich dient es Insekten zum Schutz vor Witterungseinflüssen. Wird es nass, schimmelt es. Dann werden auch die Insekten krank und sterben. So kann die Brut nicht im Jahr darauf schlüpfen." Außerdem sollte das Insektenhotel nach Süden ausgerichtet sein, damit die Sonne darauf scheint. Das hilft den Tieren beim Aufwachsen.

Auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist ein Thema: "Es müssen nicht zwangsläufig immer Pestizide verwendet werden", sagt Dresbach. "Falls es keine andere Möglichkeit gibt, sollten aber nur Mittel eingesetzt werden, die für den privaten Gebrauch zugelassen sind. Für die Verwendung ist Sachkunde nötig." Informationen gibt es bei der Landwirtschaftskammer.

Das Engagement für den Schutz der Insekten lohne sich für alle Beteiligten: "Wir haben ein großes Interesse an Insekten, die für die Bestäubung wichtig sind. Daneben gibt es auch Nutzinsekten, die Schadinsekten fressen. Bekämpfen wir das Insektensterben, bringen wir auch den Nahrungskreislauf in Ordnung", sagt der Vorsitzende.

"Jeder Verbraucher sollte über sein Konsumverhalten nachdenken", sagt Dresbach. "Der Discount-Einzelhandel übt großen Druck auf die Landwirte aus. Oft wird über Cent-Beträge gestritten, werden die Preise weiter nach unten gedrückt. Viele Menschen wollen möglichst billig einkaufen, aber für welchen Preis?"

(mba)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort