Ostern Vom Suchen und Finden Mit GPS-Gerät oder Smartphone auf die moderne Schatzsuche

Hückeswagen · Ostereier sucht man nur einmal im Jahr. Geocacher betreiben den vergnüglichen Zeitvertreib des Suchens jedoch das ganze Jahr über. Per GPS-Gerät machen sie sich in der Natur auf die Suche nach versteckten Behältern. Ein Hobby, dass sich weltweit immer größerer Beliebtheit erfreut.

 Petra und Uli Schäfer, mit Bobtail Finni, haben einen ihrer Caches in Bilstein nahe der Wupper-Talsperre versteckt. Sie suchen aber auch gerne selber.

Petra und Uli Schäfer, mit Bobtail Finni, haben einen ihrer Caches in Bilstein nahe der Wupper-Talsperre versteckt. Sie suchen aber auch gerne selber.

Foto: Heike Karsten

Das Hückeswagener Ehepaar Petra und Uli Schäfer ist schon seit zehn Jahren von dieser Leidenschaft gepackt. Gemeinsam mit Bobtail-Hündin Finni geht es an den Abenden, an Wochenenden und selbst im Urlaub auf die Suche. Mehr als 10.800 Verstecke hat das Paar bereits gefunden — das macht einen Durchschnitt von drei gefundenen Caches pro Tag. "Wir genießen es, draußen zu sein und immer wieder neue Sachen zu entdecken", beschreibt die 44-jährige Apothekerin die Faszination des Geocachens.

Bei ihren Streifzügen durch die Natur lernen die Eheleute immer neue Orte und raffinierte Verstecke kennen. Den Ideen sind dabei keine Grenzen gesetzt: Da gibt es Multi-Caches, bei denen mehrere Stationen auf das Endziel hinweisen oder Rätsel und rechnerische Aufgaben, die gelöst werden müssen. "Einmal stand eine Parkuhr mitten im Wald auf einer Tannenschonung", berichtet Physik- und Mathematiklehrer Uli Schäfer. Erst der Einwurf einer Zehn-Cent-Münze brachte die nächsten Koordinaten zutage. Im Umkreis bis zum nördlich gelegenen Gelsenkirchen und südwestlichen Aachen hat das Ehepaar schon die meisten Verstecke ausfindig machen können. "Das Ruhrgebiet ist schöner, als man annimmt, mit schönen Waldgebieten und zu Parkanlagen umgewandelten stillgelegten Zechen", berichtet das Paar von seinen Streifzügen.

Auch mit eigenen Verstecken beteiligen sich Uli und Petra Schäfer an dem weltweiten Hobby und locken damit die Suchenden ins Bergische Land. "Von uns sind derzeit sieben Caches aktiv", sagt die 44-Jährige. Einer von ihnen liegt in der Umgebung der Ringwallanlage Bilstein bei Dürhagen. Ortsfremde führt dieser Cache zu einem der schönsten Aussichtspunkte in der Schloss-Stadt mit Blick auf die Wupper-Talsperre. Der Mini-Cache beinhaltet unter anderem ein Logbuch, in das sich die Finder mit Datum und Uhrzeit eintragen können.

In den vergangenen Jahren hat sich das Hobby verändert. Heute gibt es Geocaching-Shops für Zubehör. Eine Wathose für Verstecke im Wasser besitzt auch Petra Schäfer. "Auf Bäume klettern wir aber nicht", sagt sie, obwohl beide früher als Sportkletterer aktiv waren. Das Hobby ohne Gefahr für sich und im Einklang mit der Natur auszuüben, ist den Hückeswagenern wichtig. Gerne besuchen sie auch Treffen von Gleichgesinnten. Im Urlaub in Holland oder an der Ostsee ist das GPS-Gerät ein wertvolles Hilfsmittel, um sich auch in fremder Umgebung zurechtzufinden.

Petra Schäfer ist über das "Book-Crossing" zum Geocachen gekommen. Dabei werden Bücher an verschiedenen Orten, wie in der Bahn oder im Wald, für den nächsten Finder hinterlassen. Ihren Mann brauchte sie für die Beteiligung am neu entdeckten Hobby nicht zu überreden. "Das GPS-Gerät war das erste technische Gerät, dass ich mir ohne Widerstand kaufen durfte", verrät Uli Schäfer lachend.

(heka)
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