Hückeswagen Mit Sprach-Witz überzeugt

Hückeswagen · Das 87-seitige Bewerbungskonzept der Kommunikationsfirma Neisser-Zöller war entscheidend dafür, dass Hückeswagen den Zuschlag für den NRW-Tag 2013 erhalten hat. Hier erste wesentliche Details aus dem Konzept.

Wer konnte da schon nein sagen? Bei der Auflistung der "guten Gründe für einen NRW-Tag in Hückeswagen" haut die Wuppertaler Kommunikationsfirma mächtig auf die Pauke. So erfuhren die Mitglieder des Landeskabinetts, das der Stadt am Dienstag den Zuschlag für die Ausrichtung des Großereignisses gegeben hat, dass Hückeswagen zentral in NRW liegt und gut zu erreichen ist.

Im Umkreis von nur 50 Kilometern befinden sich Großstädte wie Köln, Düsseldorf, Hagen, Wuppertal, Remscheid und Iserlohn. "Hückeswagen hat 16 000 begeisterte Gastgeber, die sich für dieses Fest einsetzen", machten die Wuppertaler deutlich — und fügten zur Untermalung ihrer These ein stimmungsvolles Bild vom WDR 2-Tag an. Zudem sind sich die Experten sicher, dass Hückeswagen seine Gäste mit einem überraschenden, vielfältigen Programm begeistern wird.

Kommunikations-Designer Daniel Neisser und seine Kollegen hatten eine einfache Idee: "Unser Plan war es zu überraschen. Und das hat funktioniert", freute er sich gestern im Gespräch mit der BM. Ebenso einfach wie aussagekräftig waren drei Slogans, mit denen in dem Konzept für die Schloss-Stadt geworben wird: "Hückeswagen hat Geschichte. . .und steckt voller Ideen für die Zukunft" (auf einem Foto vom Sommerbob-Rennen). "Hückeswagen ist Kulisse. . .für überraschende Inszenierungen (auf einem Luftbild von Schloss). "Hückeswagen liegt im Herzen des Bergischen Landes. . .mit 24 Millionen Kubikmetern Spaß" (auf einem Luftbild von der Bever-Talsperre). Und selbst im fehlenden Bahnhof sehen die Wuppertaler spritzig-frech etwas Positives: "Hückeswagen hat keinen Bahnanschluss. . .macht aber regelmäßig großen Bahnhof". Zum Beweis sind Fotos vom WDR 2-Tag, Bobrennen, Altstadtfest und Bever-Aktionen unterlegt.

Das Konzept enthält einige Programmideen. So sollen sich auf der "Festmeile NRW" auf der gesperrten Bahnhof- und Peterstraße (bis Montanusstraße) etwa die "Ideenschmiede NRW", Tüftler aus dem Land und Jugendliche präsentieren. Bei der "Gassenschau" in der Altstadt sind unter anderem Schlossfestspiele oder mobile Theaterinszenierungen möglich. Im "Kulturgarten" an der Bever sollen das Künstlerdorf und eine Naturbühne entstehen. Die Talsperre war überhaupt ein Pfund, mit dem die Stadt in ihrer Bewerbung gewuchert hat: In und an der "Erlebniswelt Wasser" sind zum Beispiel Wassertouren, die Bever als Lichtermeer und der "Bever-Dome" — eine aufblasbare Kuppel mit Licht- und Klangspektakel — vorgesehen.

Das Logo des NRW-Tags 2013 ist geschickt gewählt: Der traditionsreiche Bergische Löwe aus dem Stadtwappen hat Flügel bekommen. Wie die Ideen der Beteiligten.

(RP)
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