Hückeswagen Montanusstraße verlängern und neue Wohngebiete erschließen

Hückeswagen · Seitdem das Wohngebiet Dierl in den 1980er Jahren gebaut wurde, ist die Montanusstraße eine Sackgasse und endet an einer Wiese. Doch vielleicht wird sie schon in zwei Jahren verlängert werden; langfristig sollen mit ihr sogar neue Wohngebiete im Westen der Stadt erschlossen werden.

 Noch endet die Montanusstraße auf dem Dierl an den Einmündungen zum Droste-Hülshoff-Weg (l.) und zur Hugo-Hagenkötter-Straße (r.). Sie soll aber langfristig bis zur K 5 verlängert werden.

Noch endet die Montanusstraße auf dem Dierl an den Einmündungen zum Droste-Hülshoff-Weg (l.) und zur Hugo-Hagenkötter-Straße (r.). Sie soll aber langfristig bis zur K 5 verlängert werden.

Foto: j. Moll

Die Schloss-Stadt schrumpft seit Jahren - auch wenn die Einwohnerzahl in den vorigen beiden Monaten um 81 gestiegen ist. Studien gehen jedoch davon aus, dass in Hückeswagen bis zum Jahr 2030 deutlich weniger Menschen leben werden, als zurzeit. Die Stadtverwaltung versucht, dem entgegenzusteuern. Ein Aspekt ist die Ausweisung neuer Wohngebiete. Dazu wurden jetzt im Bauausschuss erste Weichen gestellt. Der beschloss eine Änderung des Bebauungsplans 39A Hambüchener Weg.

Konkret geht es darum, die Montanusstraße, die jetzt noch an den Einmündungen zum Droste-Hülshoff-Weg und zur Hugo-Hagenkötter-Straße endet, kurzfristig bis zum Hambüchener Weg weiterzubauen. Schließlich soll am Richard-Leyhausen-Weg - zwischen dem Dierl und dem Hambüchener Weg - ab kommendem Jahr ein Mini-Neubaugebiet mit sechs Häusern entstehen. Die Stadtentwicklungsgesellschaft (HEG) wird den Richard-Leyhausen-Weg vermutlich noch in diesem Weg ausbauen.

Langfristig aber könnte die Montanusstraße, die ohnehin sehr breit für ein Wohngebiet angelegt ist, bis zur Kreisstraße 5 führen, die dann vielleicht schon die Bundesstraße 237n, also die äußere Ortsumgehung, ist. "Der Flächennutzungsplan weist in diese Richtung Wohnbauflächen aus", bestätigte gestern Bürgermeister Dietmar Persian. Es gebe durchaus Überlegungen dahingehend, ein Neubaugebiet im Bereich von Hambüchen zu errichte. Mittelfristig sei aber noch nichts Konkretes geplant.

Sollte dort tatsächlich in einigen Jahren mal ein Wohngebiet erschlossen werden, so werde es jedoch nicht mit dem "Weierbachblick" zusammengelegt. "Der Weierbach ist ein sehr zu schützender Bereich", betonte Persian. Daher dürfte es dort keine Bebauung geben.

Die Änderung des Bebauungsplans 39A soll der Stadt mehr Flexibilität und Spielraum geben, wie Bauamtsleiter Andres Schröder in der Sitzung des Bauausschusses durchblicken ließ. "Wir wollen uns schon in Richtung Hambüchen / Großenscheidt entwickeln", sagte er. Der Zeitraum könne aber durchaus 20 Jahre umfassen.

Kurzfristig aber starten schon die Planungen für die Weiterführung der Montanusstraße auf etwa 100 Metern Richtung Hambüchener Weg - damit soll laut Schröder schon nächstes Jahr begonnen werden. "2017 könnte dann die Straße gebaut werden", sagte er. Die wichtigsten Grundstücke habe die Stadt bereits erworben. Es gibt noch eine Parzelle am Hambüchener Weg, mit dessen Eigentümer die Stadt noch keine Einigung erzielen konnte. Sollte das nicht klappen, "wird die Montanusstraße ein paar Meter um das Grundstück verschwenkt", berichtete der Bauamtsleiter.

In die Überlegungen der weitergeführten Montanusstraße spielt auch ein mögliches kleines Gewerbegebiet im Bereich Großenscheidt mit, das direkt an einer dann vielleicht realisierten äußeren Ortsumgehung liegen würde. "Das ist aber noch Zukunftsmusik", stellte Persian klar.

Noch endet die Montanusstraße auf dem Dierl in einer Sackgasse, in der Altglas- und Altkleidercontainer abgestellt sind. Doch schon in naher Zukunft wird sie wohl tatsächlich zu einer Durchgangsstraße - nach mehr als 30 Jahren.

(RP)
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