Hückeswagen Motorradfahrer war zu schnell für Kurve

Hückeswagen · Die Ursache des Unfalls, bei dem ein 58-jähriger Motorradfahrer am Sonntagnachmittag auf der B 483 bei Linde tödlich verletzt wurde, steht fest: unangepasste Geschwindigkeit. Die Polizei rät einmal mehr, sich an die Tempolimits zu halten.

 Die gelben Markierungen auf der Straße und dem Grünstreifen erinnern an den schweren Unfall von Sonntag auf der B 483 bei Linde: Ein 58-jähriger Motorradfahrer war hier ums Leben gekommen.

Die gelben Markierungen auf der Straße und dem Grünstreifen erinnern an den schweren Unfall von Sonntag auf der B 483 bei Linde: Ein 58-jähriger Motorradfahrer war hier ums Leben gekommen.

Foto: Moll

Monika Treutler zuckt die Schultern. "Wie sollen wir solche Unfälle verhindern?", fragt die Sprecherin der Kreispolizeibehörde. Die Kollegen seien am sonnigen Sonntag verstärkt in Oberberg unterwegs gewesen, um die Geschwindigkeit (nicht nur von Motorradfahrern) zu kontrollieren. "Aber wir können nicht an jeder Straße stehen", betont Treutler. Es ist schon gebetsmühlenartig, wenn sie sagt: "Wir können nur appellieren, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten." Die Maschinen müssten nicht unbedingt ausgefahren werden. "Oberberg ist keine Rennstrecke!", betont die Polizei-Sprecherin.

Am Sonntagmittag, kurz vor 14 Uhr, war ein 58-jähriger Biker aus Herne mit seinem Motorrad, das er sich laut Treutler im Bekanntenkreis ausgeliehen hatte, auf der B 483 in der langgezogenen Rechtskurve vor Linde in Fahrtrichtung Hückeswagen zunächst auf den Seitenstriefen gekommen und dann gegen einen Baum geprallt. Der Mann wurde auf den gegenüberliegenden Grünstreifen geschleudert und starb noch an der Unfallstelle. Das Sonderermittlungsteam hat inzwischen herausgefunden, dass die Unfallursache "nicht angepasste Geschwindigkeit" war. In diesem Bereich der Bundesstraße gilt maximal Tempo 70, der Herner hatte sein Bike somit offenbar zu schnell in die Kurve gesteuert.

"Alles, was zwei Räder hatte, war am Sonntag unterwegs", haben Treutler und ihre Kollegen auf Oberbergs Straßen festgestellt. "Es war unfassbar viel los." Das Spätsommerwetter hatte viele Motorrad- aber auch Fahrradfahrer nach draußen gelockt - es war sonnig und zudem nicht heiß wie etwa in den Sommermonaten. Die Polizei-Sprecherin vermutet, dass die meisten das traumhafte Wetter ausgenutzt hätten. War es doch wohl die letzte Möglichkeit in diesem Jahr, sein Motorrad noch einmal so richtig zu bewegen, bevor es über den Winter eingemottet wird.

Auffallend ist, dass bei beiden schweren Unfällen am Sonntag in Hückeswagen ältere Biker betroffen waren. So war gegen 13 Uhr ein 54-jähriger Leichlinger schwer verletzt worden, als er auf der L 101 kurz nach dem Golfclub Dreibäumen einen Traktor und ein Motorrad überholte und dabei ein entgegenkommendes Auto übersah und mit diesem zusammenstieß. Seit einigen Jahren legen sich vor allem Männer im gesetzteren Alter, wenn die Kinder aus dem Haus sind, wieder PS-starke Maschinen zu. Solche schweren Unfälle ist für diese Personengruppe eigentlich typisch für den Saisonbeginn, weil ihr noch die Übung fehlt. "Doch jetzt hatten wir ein Kick-Wochenende, wo man Vollgas geben konnte", sagte Treutler. Angesichts der unglaublich vielen Motorräder auf Oberbergs Straßen "bin ich froh, dass nicht noch mehr passiert ist".

(RP)
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