"Aktion saubere Stadt" in Hückeswagen Müll sammeln und Fotos davon machen

Hückeswagen · Etwa 100 Helfer packten bei der "Aktion Saubere Stadt" kräftig mit an und sammelten Müll im gesamten Stadtgebiet. Die kuriosesten Fundstücke und die gute Stimmung beim Sammeln hielten die Teilnehmer dabei per Handyfoto fest.

 Gut gelaunt: der Sammeltrupp der Phoenix-Footballer mit Dmitri Feit, Jan Niklas Schader, Darius Drothen, Niklas Kuhlmann, Max Rose und Steffen Kölsche (v. l.).

Gut gelaunt: der Sammeltrupp der Phoenix-Footballer mit Dmitri Feit, Jan Niklas Schader, Darius Drothen, Niklas Kuhlmann, Max Rose und Steffen Kölsche (v. l.).

Foto: Moll

Hätte es wieder einen Sonderpreis für die größte teilnehmende Gruppe gegeben, so wäre er wohl an den Football-Verein "ASC Phoenix Bergisch Land" gegangen. Mit etwa 20 Vereinsmitgliedern beteiligte er sich am Samstag an der Müllsammelaktion, den die Stadt gemeinsam mit dem Bergischen Abfallwirtschaftsverband (BAV) jedes Jahr zum Frühlingsanfang organisiert.

In diesem Jahr wurden Preise für das schönste Handyfoto, dass von der Aktion gemacht wurde, in Aussicht gestellt. Auch dabei haben die Football-Spieler gute Chancen, denn die Stimmung des Teams beim Müllsammeln war bestens und die einheitlichen Trikots mit aufgedruckter Zahl lieferten ein schönes Bild. "Hoffentlich hält man uns nicht für Gefängnisinsassen", meinte der Sammeltrupp rund um Niklas Kuhlmann. "Wir wollen ein bisschen Präsenz zeigen, weil wir ja hier in der Stadt trainieren", sagte der 25-jährige Hückeswagener. Seine Spielerkollegen kamen aus dem ganzen Oberbergischen Kreis nach Hückeswagen, um die Stadt von achtlos weggeworfenem Müll zu befreien.

Während zuerst nur vereinzelt weggeworfene Dosen, Strohhalme und Zigarettenstummel am Beverdamm aufgesammelt wurden, lohnte sich der Blick hinter einen Erdhügel am Parkplatz in Reinshagensbever: Diverse Kleidungsstücke und Lebensmittelverpackungen, bis hin zu Nassrasierer samt Rasierschaum füllten einen ganzen Müllsack.

Neben Gruppen und Vertretern aus Vereinen und Politik waren auch Privatpersonen zum Helfen ins Glasfoyer am Bahnhofsplatz gekommen, so wie Elisabeth Mundhenk. "Ich wohne in so einer schönen Stadt, da stört mich der Müll", sagte sie und ließ gleich Taten folgen. Joachim Kutzner war mit Bayar Dejidmaa aus der Mongolei und zwei Mitgliedern der Islandtafel in Kleineichen unterwegs. Die Sammelaktion brachte ihnen neue Erkenntnisse. "Man kann anhand der Fundsachen ableiten, in welchem Stadtgebiet man sich befindet", schlussfolgerte Kutzner. Im Industriegebiet seien vermehrt Zigarettenstummel zu finden und an Schulbushaltestellen Süßigkeitenverpackungen. Der wenigste Müll läge in Siedlungen mit vielen Eigenheimen, wo die Besitzer wortwörtlich vor ihrer eigenen Haustür kehren. Die Mitglieder der Foodsharing-Gruppe ließen nichts verkommen und sortierten Pfandflaschen gleich aus. Am Schlosshang fand Ralf Dünner noch einen Bierkrug von der letzten Bierbörse. "Vorige Woche haben wir mit dem Kanu eine Bio-Tonne aus der Wupper geborgen", berichtete er.

Schon im Vorfeld waren Jäger und Schüler zum Müllsammeln im Stadtgebiet unterwegs. Trotz der vielen Helfer konnten einige Bereiche wie der Dierl, Stahlschmitzbrücke und der Fürstenberg nicht abgedeckt werden. "Es werden insgesamt aber bestimmt wieder vier bis fünf Tonnen Müll bei der Aktion zusammen kommen", war Christoph Rösgen vom BAV überzeugt.

Nach drei Stunden fanden sich die fleißigen Helfer wieder im Glasfoyer ein und erhielten Getränke und Würstchen als Dank für ihren Einsatz. Dietmar Persian freute sich über die vielen Helfer und das sonnige Wetter: "Wir räumen die Stadt auf, dann kann der Frühling richtig kommen", sagte der Bürgermeister.

(RP)
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