Hückeswagen Neubau für Löwen-Grundschule im Bereich Tennishalle möglich

Hückeswagen · Der bislang geplante Schultausch wird infrage gestellt. Jetzt soll untersucht werden, ob ein Neubau für die Löwen-Grundschule sinnvoller sein könnte und wie teuer das würde. Das beschloss der Schulausschuss am Dienstagabend.

 Die Rückseite der Tennishalle an der Kölner Straße - hier könnte ein möglicher Schulneubau entstehen; die Halle ist bereits im Besitz der Stadt.

Die Rückseite der Tennishalle an der Kölner Straße - hier könnte ein möglicher Schulneubau entstehen; die Halle ist bereits im Besitz der Stadt.

Foto: Jürgen Moll

Im September 2015 hatte der Stadtrat mit großer Mehrheit sein Konzept für die Neugestaltung der Schullandschaft in Hückeswagen verabschiedet. Die wesentlichen Inhalte: Real- und Hauptschule sollen räumlich am Schulstandort Weststraße zusammengeführt werden; die Löwen-Grundschule zieht danach um ins heute von der Realschule genutzte Gebäude an der oberen Kölner Straße. Der Ratsbeschluss steht weiterhin, ein anderes Konzept ist inzwischen aber auch denkbar. Das besteht vorrangig darin, für die Löwen-Grundschule eine eigene Lösung zu finden, die abgekoppelt ist von der für die Real- und die Hauptschule.

 Oder bleibt die Löwen-Grundschule an ihrem angestammten Standort? Dann müsste sie jedoch modernisiert und erweitert werden.

Oder bleibt die Löwen-Grundschule an ihrem angestammten Standort? Dann müsste sie jedoch modernisiert und erweitert werden.

Foto: Stephan Büllesbach

Zwei Handlungsoptionen stellte Bürgermeister Dietmar Persian dazu am Dienstagabend in der Sondersitzung des Schulausschusses vor. Die erste ist ein Neubau für die Löwen-Grundschule auf einem stadteigenen Grundstück oberhalb des Bürgerbads im Bereich der Tennishalle an der oberen Kölner Straße. Die zweite läuft auf eine Kernsanierung und Erweiterung des jetzt von der Löwen-Grundschule genutzten Gebäudes der früheren Gemeinschaftsgrundschule an der unteren Kölner Straße hinaus. Sie müsste bei laufendem Schulbetrieb über die Bühne gehen.

Für die Politiker im Schulausschuss ist offensichtlich beides im Bereich des Vorstellbaren. Einstimmig wurde die Verwaltung beauftragt, konkreter in die Planung einzusteigen und die Kosten für einen Neubau und alternativ für die grundlegende Sanierung der vorhandenen Schule zu ermitteln. Das soll bis zum Frühsommer geschehen. Danach müssen der Schulausschuss und in der Folge der Rat entscheiden, ob es bei dem noch gültigen Beschluss zum Schultausch bleibt oder eine Neubau-Lösung favorisiert wird. Dazu wird es auch notwendig sein, die Kosten zu ermitteln, die der Schultausch verursachen würde. Denn er würde den Umbau der heutigen Realschule für die Bedürfnisse der Grundschule voraussetzen.

Beschlossen wurde überdies, dass die Verwaltung bis zur nächsten Ausschusssitzung durch Dritte das bisherige Konzept für die Zusammenführung von Haupt- und Realschule an der Weststraße überprüfen lässt. Ob es sich bei den "Dritten" um ein weiteres Planungsbüro handelt, sagte Persian im Ausschuss nicht konkret. Jedenfalls wird es auch um eine Kosten-Überprüfung gehen. Das Planungsbüro Zacharias, das für die Stadt an dem Projekt arbeitet, hatte zuletzt eine Summe von 20 Millionen Euro ins Spiel gebracht. In der Haushaltsplanung war bislang "nur" von zwölf Millionen Euro ausgegangen worden. Die absehbare Kosten-Explosion hat auch innerhalb der Parteien Zweifel geschürt an der Sinnhaftigkeit des bisherigen Konzepts für die Schullandschaft.

Die FDP hatte es schon 2015 als einzige Ratsfraktion abgelehnt und sieht sich darin jetzt bestärkt, wie ihr Fraktionsvorsitzender Jörg von Polheim unterstrich. Auch die SPD ließ nun im Ausschuss anklingen, dass 20 Millionen Euro aus ihrer Sicht zuviel sein könnten nur für die räumliche Zusammenführung von Real- und Hauptschule, deren zwingende Notwendigkeit womöglich gar nicht gegeben sei.

Das gesamte Konzept ist mit der neuen Diskussion um die Kosten jetzt wieder auf dem Prüfstand.

(RP)
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