Hückeswagen Neubaugebiet "Bolzplatz" für Grüne "nicht alternativlos"

Hückeswagen · Die Rechnung, die Jörg von Polheim in der jüngsten Ratssitzung aufmachte, war einfach: "100 neue Häuser bringen einen Zugewinn von 100.000 Euro pro Jahr an Grundsteuer", hatte der FDP-Fraktionschef in seiner Haushaltsrede gesagt.

 Hier möchte die Stadt Mehrfamilienhäuser bauen lassen.

Hier möchte die Stadt Mehrfamilienhäuser bauen lassen.

Foto: Schütz (Archiv)

"Anders gerechnet reduzieren wir damit die Grundsteuerbelastung der Bürger um 20 Prozentpunkte." Er votierte daher einmal mehr für die Bebauung des Bolzplatzes zwischen Tulpenweg, Ewald-Gnau- und August-Lütgenau-Straße.

Im Frühjahr 2015 hatten die Liberalen die Idee aufgebracht, dort ein Neubaugebiet zu schaffen. Die Stadt hatte dem zwar zunächst widersprochen, im Juni 2016 jedoch selbst entsprechende Pläne publik gemacht. Ein erster Entwurf sah sieben bis neun Mehrfamilienhäuser mit 54 Wohnungen vor, nach Kritik aus Bürgerschaft und Politik wurde er abgespeckt. Nun sind 20 bis 23 Wohnungen in drei bis fünf Häuser vorgesehen.

Auch für CDU-Fraktionschef Christian Schütte stand im Rat fest: "Der Bolzplatzbereich ist die einzige zentrumsnahe Fläche, auf der relativ kurzfristig dringend benötigte kleine und mittelgroße Mietwohnungen für das ,kleine Portmonee' errichtet werden können." Die CDU steht den Plänen der Stadtverwaltung offen entgegen, nachdem die Pläne jetzt keine "Klötze" mehr beinhalten und auch noch eine Spielfläche seitlich der Bebauung vorgesehen ist.

Für die Grünen ist die Bebauung des Bolzplatzes hingegen "nicht alternativlos", wie ihr Fraktionssprecher Egbert Sabelek sagt. Zwar sei in die neue Planung ein Bolzplatz eingezeichnet, aber lasse er sich in diesem verdichteten Gebiet wegen der Lärmemission auch rechtlich einwandfrei einplanen? Sabelek sieht darin starke Zweifel. "Ein Gebäude im Bereich der heutigen Flüchtlingsunterkunft wäre denkbar, wenn es dafür keinen Bedarf mehr gibt", sagte er. Ansonsten stünden andere Baugebiete in Kürze zur Verfügung.

Eine Entscheidung soll noch im Laufe des Jahres fallen.

(büba)
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