Hückeswagen/Wipperfürth Neue Hinweise zur Toten an Neye-Talsperre

Hückeswagen/Wipperfürth · Die meisten Anrufe auf die Fälle in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" am Mittwochabend bezogen sich auf den Mord an der Polin Malgorzata Galaj. Ihre Leiche wurde im August 1997 an der Neye-Talsperre bei Wipperfürth gefunden. Damit erfüllte sich die Hoffnung von Kriminalkommissar Markus Weber von der Kripo Köln, auch noch nach mehr als 16 Jahren Hinweise aus der Bevölkerung zu erhalten.

 Die Polizei veröffentlichte am Mittwoch ein Bild des Opfers.

Die Polizei veröffentlichte am Mittwoch ein Bild des Opfers.

Foto: polizei

Mehrere Anrufer nannten Namen von möglichen Kontaktpersonen des Opfers — darunter ein Lehrer, der sich zu erinnern glaubte, die Geburtsurkunde der Polin ins Deutsche übersetzt zu haben. Ebenso wurde auf Ähnlichkeiten zu einem Fall von zwei tot aufgefundenen Prostituierten in Lüdenscheid im Jahr 1996 hingewiesen. "Es sind insgesamt 20 Hinweise eingegangen, aber bislang ohne heiße Spur auf den Täter", sagte am Donnerstag eine Pressesprecherin der Kölner Kripo auf Anfrage der BM. "Darunter sind Ansatzpunkte, die durchaus interessant erscheinen", sagte Kriminalhauptkommissar Weber bereits am Ende der TV-Sendung. Jetzt stünden einige Personenüberprüfungen und weitere Ermittlungen an.

Zum Hintergrund: Drei Jugendliche hatten im August 1997 eine blau-braune Reisetasche im Wasser der Neye-Talsperre gefunden und das Fundstück an Land gezogen. Der grauenvolle Fund war die Leiche einer Frau, die lediglich mit einem Slip bekleidet war. Sie wurde nach ersten Erkenntnissen erstochen und mit der mit Steinen beschwerten Reisetasche vermutlich im Juli 1997 über die Staumauer der Neye ins Wasser geworfen.

Die Ermittlungen zur Identifizierung der Leiche gerieten ins Stocken. Niemand schien die Frau zu kennen. Erst ein DNA-Abgleich brachte Ende 2011 einen Hinweis aus Polen. Demnach handelt es sich bei dem Opfer um die damals 33-Jahre alte, in Auschwitz geborene Malgorzata Galaj. Ein Foto der seit 1995 vermissten Polin zeigte eine deutliche Ähnlichkeit mit dem angefertigten Phantombild, das nach Ansicht der Wasserleiche erstellt worden war.

Laut Aussagen einer Freundin, die die 33-Jährige noch wenige Wochen vor ihrem Tod traf, könnte sie sich illegal in Deutschland aufgehalten und als Prostituierte gearbeitet haben.

Bei der Toten wurden unter anderem ein Haargummi aus grünem Samt und eine Plastiktüte des Discounters Globus gefunden.

Die Kripo Köln wird nun den Hinweisen nachgehen und den Fall neu aufrollen.

Details zum Fall stehen im Internet unter www.aktenzeichenxy.de

Hinweise von Zeugen nimmt die Kripo in Köln weiter entgegen, Tel. 0221 2290.

(heka)
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