Voßhagen Neue Platten für drei Gräber auf Ehrenfriedhof

Hückeswagen · Eine besondere Besucherin betrat den Friedhof der Zwangsarbeiter in Voßhagen im Juli vorigen Jahres zum ersten Mal: Svetlana Komissarova aus Moskau besuchte das Grab ihres Großvaters, der 1941 als Kriegsgefangener im Lager Hammerstein gestorben war.

 Angehörige aus Russland stifteten jetzt Grabplatten für Zwangsarbeiter, die auf dem Ehrenfriedhof in Voßhagen bestattet wurden.

Angehörige aus Russland stifteten jetzt Grabplatten für Zwangsarbeiter, die auf dem Ehrenfriedhof in Voßhagen bestattet wurden.

Foto: Guski

Eine besondere Besucherin betrat den Friedhof der Zwangsarbeiter in Voßhagen im Juli vorigen Jahres zum ersten Mal: Svetlana Komissarova aus Moskau besuchte das Grab ihres Großvaters, der 1941 als Kriegsgefangener im Lager Hammerstein gestorben war.

Die Familie wusste 73 Jahre nichts vom Verbleib und vom Schicksal von Konstantin Samarin. Nach zweijähriger Recherche war sie im Internet auf den Namen ihres Großvaters gestoßen. Einen entscheidenden Anteil daran hatte auch die Arbeitsgemeinschaft "Hammerstein" des Vereins Bergische Zeitgeschichte (BZG), die die Namen und Personalakten aller 43 Kriegsgefangenen, die auf dem Gedenkfriedhof in Voßhagen ihre letzte Ruhe fanden, veröffentlicht hatte.

Doch Svetlana Komissarova ruhte nicht, sondern forschte weiter. Mit Erfolg: Die Russin entdeckte weitere Vermisste auf dem Friedhof nahe der Wupper-Talsperre und informierte die Angehörigen. Zudem nahm sie Kontakt zum historischen Verein Ar.kod.M. (Arnsberger russische Kriegsopfer Memorial) aus Dortmund auf, der ihr bei ihrem Besuch schon geholfen hatte. Dessen Mitglieder versahen nun drei Gräber mit Platten, auf denen in ky- rillischer Schrift die Namen der Verstorbenen gemeißelt wurden, und bepflanzten vier Gräber mit Blumen, wie Maria Guski vom Freundeskreis Friedenskapelle mitteilte. Svetlana Komissarova wollte eigentlich jetzt selber wieder nach Voßhagen kommen im Gedenken an das Kriegsende vor 70 Jahren, doch hatte sie keine Genehmigung seitens der russischen Behörden erhalten. Möglicherweise kommt sie aber später noch einmal nach Hückeswagen, um das Grab ihres Großvaters zu besuchen.

(RP)
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