Hückeswagen Neuer "Berufsfinder" begeistert Schüler

Hückeswagen · Drei bergische Berufskollegs haben sich zusammengetan, um mit dem "Berufsfinder" ein Angebot zu entwickeln, das Schülern einen Überblick über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Region bietet. Der Zielgruppe gefällt das neue Online-Tool.

 Der 16-jährige Ole Dehnke probiert den neuen "Berufsfinder" der Berufskollegs aus. Er interessiert sich für den Bereich "Wirtschaft und Verwaltung".

Der 16-jährige Ole Dehnke probiert den neuen "Berufsfinder" der Berufskollegs aus. Er interessiert sich für den Bereich "Wirtschaft und Verwaltung".

Foto: Kronner

Im Alter von 16 Jahren wirklich zu wissen, was man im späteren Berufsleben einmal machen möchte, ist nicht gerade einfach. "Es gibt eine Million Möglichkeiten", sagt der 16-jährige Ole Dehnke, der die zehnte Klasse der Hückeswagener Realschule besucht. Da fällt die Entscheidung schwer. Das Überwinden dieser Hürde wollen drei bergische Berufskollegs (s. Info-Kasten) nun erheblich erleichtern und haben dafür eine neue Internet-Plattform geschaffen: den "Berufsfinder". "Dort können sich die Schüler, beginnend mit ihrem bisherigen Abschluss, selbst durchklicken und bekommen alle Möglichkeiten angezeigt, die sich ihnen hier bieten", erklärte Cathrin Hans, Standortleiterin des Berufskollegs Wipperfürth, bei der Vorstellung gestern in der Realschule.

Dort konnten zehn Schüler das neue Online-Tool direkt intensiv testen. "Zunächst müsst Ihr angeben, welchen Schulabschluss Ihr bisher erreicht habt", erklärte Cathrin Hans. Zur Auswahl stehen dort sieben Optionen von "Vollzeitschulpflicht erfüllt" bis hin zur Fachhochschulreife. Ole klickte auf "Mittlerer Schulabschluss", woraufhin sich ein neues Fenster öffnete. Dort zu sehen: fünf verschiedene Buttons, die für ein jeweiliges Berufsfeld stehen. So können die Schüler wählen, in welchem Gebiet sie ihre Interessen und Stärken sehen. Der 16-jährige Hückeswagener entschied sich für die blaue, mit einem Taschenrechner dargestellte Schaltfläche "Wirtschaft und Verwaltung".

Die folgende Übersicht unterscheidet immer zwischen einer Berufsausbildung und dem Erwerb eines höheren Abschlusses. "Ich möchte mich erst noch schulisch weiterbilden", sagte der Zehntklässler, der sich damit auf die eine Hälfte der angezeigten Ergebnisse konzentrieren konnte. Sein Interesse weckte schließlich der "European Business Course", angeboten am kaufmännischen Berufskolleg Oberberg. Im entsprechenden Menü eines "Berufsbilds" finden sich dann weitere Informationen, wie die Auswahlvoraussetzungen. Das kleine Problem für Ole: Er weiß schon ganz genau, was er machen will - nämlich ein Vollabitur am EvB-Gymnasium Wipperfürth. "Der ,Berufsfinder' ist trotzdem eine gute Sache, die bei der Orientierung hilft", versicherte der Realschüler.

Etwas anders als ihm ging es gestern Celina Apitius. Die 16-Jährige weiß zwar schon, dass sie eine Ausbildung in einer Radiologie machen möchte, muss dafür allerdings noch die Zeit bis zur Volljährigkeit überbrücken. "Ich habe mir überlegt bis dahin etwas im Bereich ,Gesundheit, Erziehung und Soziales' zu machen", sagte sie nach dem Test des Berufsfinders.

So festgelegt wie die beiden sind an den Realschulen nicht alle. "Die Hälfte der Zehntklässler weiß jetzt noch nicht, wie es nach dem Schuljahr weitergehen soll", betonte Thomas Wientzek, Studien- und Berufswahlkoordinator an der Realschule. "Viele wollen ,irgendwas am Berufskolleg' machen, wissen aber noch nicht die Fachrichtung." Da sei der "Berufsfinder" doch "eine große Hilfe". Das sahen auch die jugendlichen Tester so. Die Gruppe jedenfalls war begeistert, und einige Schüler kündigten an, unbedingt nochmal auf der Seite vorbeischauen zu wollen.

(kron)
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