Hückeswagen Neuer Film über die Stadtsanierung der 70er-Jahre

Hückeswagen · Etwa 40 Jahre ist es jetzt her, dass die Schloss-Stadt ein neues Gesicht bekommen hat. Die Stadtsanierung der 70er-Jahre hätte dabei beinahe dafür gesorgt, dass von der pittoresken Altstadt nur noch die Pauluskirche, das Schloss und eine Seite der Marktstraße übriggeblieben wären. Ein neuer Kurzfilm dazu wurde am Montagnachmittag im Heimatmuseum vorgestellt; zusammen mit den anderen vier bisher produzierten Filmen, etwa über Maria Zander oder die Tuchindustrie, kann er ab sofort zu den Öffnungszeiten des Museums im Schloss angesehen werden.

 Willy Otto, Hans-Jürgen Pauck und Ehefrau Lore Pauck schauten sich gestern den Film im Heimatmuseum an.

Willy Otto, Hans-Jürgen Pauck und Ehefrau Lore Pauck schauten sich gestern den Film im Heimatmuseum an.

Foto: Jürgen Moll

Bürgermeister Dietmar Persian konnte sich noch gut an seine erste Zeit in der Stadtverwaltung erinnern: "Damals habe ich im Bauamt in einer Schublade alte Pläne gefunden", erzählte er. Darauf sei verzeichnet gewesen, dass die Altstadt praktisch ausradiert werden sollte: "Zum Glück ist es dazu nicht gekommen", sagte Persian, "aber ich glaube, dass die Veränderungen, die letztlich vorgenommen wurden, dem Stadtbild und der Stadt selbst gutgetan haben." Hauptgrund für die Veränderungen sei gewesen, dem zunehmenden Straßenverkehr Platz zu geben.

Der Film wurde von Wolfgang Völkel und Knut Reinhardt produziert. Zurückgreifen konnten die Filmemacher dabei auf den umfangreichen Bilderfundus des ehemaligen Goethestraße-Anwohners Willy Otto, der ebenso im Film zu Wort kommt wie der damalige Bauamtsleiter Hans-Jürgen Pauck. Ottos Großvater hatte das Haus im Jahr 1907 gekauft, wie alt es tatsächlich war, konnte keiner mehr nachvollziehen: "Ich habe darin aber einen Balken gefunden - und vor dem Abbruch noch ausgebaut -, der wohl auf das Jahr 1735 zurückgeht", erzählte Otto.

Es tue auch heute noch weh, die Bilder vom harten Abbruch mit schwerem Gerät im Oktober 1976 zu sehen, sagte Otto weiter: "Wir wurden zwar finanziell gut entschädigt, dennoch war es schlimm damals."

Der Film ist ein eindrucksvolles Zeugnis, das die Veränderungen in der Schloss-Stadt deutlich macht. "Auch wenn ich nicht sicher bin, ob man das Ganze heute genauso machen würde wie damals - die Verlagerung des Verkehrs aus dem Island und der Altstadt heraus hat Hückeswagen auf jeden Fall gutgetan", sagte Persian, der sich wünschte, dass nun viele Besucher und auch Einwohner in die "gute Stube" der Stadt kommen, um sich den neuen Film anzusehen: "Sinn und Zweck ist es ja, den Menschen auch mit Filmen unsere Stadtgeschichte nahezubringen", sagte das Stadtoberhaupt.

(RP)
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