Serie 210 Jahre Pfarrcäcilienchor Neuer Schwung nach dem 200-Jährigen

Hückeswagen · Der Pfarrcäcilienchor von 1805 kann auf eine mittlerweile 210-jährige Tradition zurückblicken. In einer kurzen Serie blickt die BM auf die Geschichte des gemischten Chors der katholischen Gemeinde zurück. Ein Verein ist er "erst" seit 142 Jahren.

 Regelmäßig proben die Sängerinnen und Sänger des Pfarrcäcilienchors. Zurzeit üben sie verschiedene Werke für das Konzert am 21. November in der Pfarrkirche ein.

Regelmäßig proben die Sängerinnen und Sänger des Pfarrcäcilienchors. Zurzeit üben sie verschiedene Werke für das Konzert am 21. November in der Pfarrkirche ein.

Foto: Jürgen Moll (Archiv).

hückeswagen Nach den Schützen von 1636, dem ältesten Verein überhaupt im Bergischen Land, ist der Pfarrcäcilienchor von 1805 der zweitälteste Verein Hückeswagens. Die Geschichtsschreibung der Chorgemeinschaft weist nach, dass 200 Jahre lang ununterbrochen innerhalb der katholischen Kirchengemeinde der religiös-verwurzelte Lobgesang "zur höheren Ehre Gottes und zur Erbauung der Gläubigen" erklungen war.

Vor zehn Jahren, zum 200-Jährigen, gab es im Mitgliederbestand eine Zäsur. Einige betagte Sopranistinnen, Altistinnen, Tenöre und Bässe gestalteten das Jubiläum noch mit und waren bei den Aufführungen von Haydns "Schöpfung", Orchester-Messwerken zum Jubeljahr, dem aufwändigen Forum-Kommers und den vielen Sonderproben unter der Leitung der jungen Dirigentin Inga Kuhnert mit dabei. Sie hatte gerade die Regensburger Kirchenmusikerin Lucia Maria Müller im Dirigat abgelöst. Für viele Chormitglieder war danach aber Schluss.

Kleine Lücken im Chorgefüge taten sich auf. Die frühere Sopranistin Annedore Correia, geborene Becker, inzwischen längst im brasilianischen Sao Paulo verwurzelt, kam auf Urlaub in ihre Heimatstadt und sagte: "Hauptsache, es geht weiter!" Und das tat es dann auch im Pfarrcäcilienchor: Neue Stimmen kamen dazu und mit ihnen neuer Schwung in Richtung frisches "Gotteslob", ohne den Wert der Musikschätze-Tradition aus dem Auge zu verlieren. Das wird etwa im bevorstehenden Kirchenkonzert zum Cäcilienfest am Samstag, 21. November (s. Kasten) abgerufen, wenn lateinische Messen auf musikalisches Entertainment treffen.

Die lange Chorgeschichte ist mit Akribie fortgeschrieben worden. Am Anfang, vor mehr als 200 Jahren, hatte es eine Mahnung des damaligen Schlosskirchen-Pastors gegeben: "Der Chor soll wieder zum mehrstimmigen Gesang und zur Ausübung des Gregorianischen Chorals zusammentreten", hatte er gefordert. Die strenge napoleonische Gesetzgebung im Zuge der Säkularisation war, was liturgische Zwänge betraf, aufgeweicht worden. Bei Pfarrer Damian Wübbels stand das Wörtchen "wieder". Ein Chor, und das besagen Huldigungen für wechselnde Potentaten am Hückeswagener Hof, hatte laut historischer Protokolle im mehrstimmigen Latein gesungen. Für die Cäcilianer indes begann die Geschichtsschreibung unabhängig vom Vorherigen im Jahr 1805.

Ein Verein ist der Chor der katholischen Pfarrgemeinde seit 1873. Damit ist seitens des Erzbistums Köln in gewisser Hinsicht Unabhängigkeit vom inneren Pfarrgefüge im Sinne von Kongregationen signalisiert worden. Diesen Freiraum hat der Chor immer gerne genutzt und über seine liturgischen Aufgaben hinweg den Weg in die Hückeswagener Öffentlichkeit genutzt. Viele weltliche Konzerte mit Anbindung an die örtliche Kulturszene künden davon.

(Wird fortgesetzt)

(rt)
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