Hückeswagen Neues Angebot zur Berufsfindung

Hückeswagen · Die Wahl des richtigen Berufs ist von entscheidender Bedeutung für den weiteren Lebensweg. Das hat auch der Oberbergische Kreis erkannt und bietet seit dem vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit dem Handwerk, den Verbänden, den Industrie- und Handelskammern sowie vielen Unternehmen der Region Tage zur Berufsfelderkundung sowie eine Potenzialanalyse für die Schüler der achten Klassen aller Schularten an. Dieses neue Angebot wurde in der aktuellen Ausgabe des Beitrags zur Kreisentwicklung aufbereitet und am gostern Morgen von Kreisdirektor Jochen Hagt im Rahmen einer Pressekonferenz in der Realschule vorgestellt.

Mit dabei waren auch 22 Schüler der vorjährigen Klasse 8a, die als Erste sowohl den Test zur Potenzialanalyse als auch die drei Berufsfelderkundungstage absolviert hatten. Das Heft soll Eltern und Schülern einen Einblick in das neue Angebot geben und wird an alle Schüler der achten Klassen verteilt. Zudem liegt es kostenfrei im Rathaus aus.

"Wir stellen den Beitrag zur Kreisentwicklung immer dann auch in Schulen vor, wenn der Inhalt die Schüler besonders betrifft", erläuterte Hagt. Deutschlandweit gebe es mehr als 300 Berufsbilder, im Oberbergischen Kreis seien es alleine 163. "Das macht die Auswahl nicht leichter." Zudem machen Statistiken deutlich, dass die Entscheidung für Schüler immer schwieriger wird, je näher sie dem Schulabschluss kommen. "Und die Berufswahl ist auch nicht etwas, das man sich zwischen Kaffee und Abendbrot überlegt", betonte der Kreisdirektor.

Wie es mit neuen Angeboten ist, war vieles gut, manches beurteilten die Schüler indes als verbesserungswürdig. "Das ist auch wichtig, denn das Angebot ist neu. Es muss sich rütteln und schütteln und sich auch durch Eure Rückmeldung verbessern", sagte Claudia Fuchs von der Kommunalen Koordinierungsstelle Schule/Beruf/Studium. Thomas Wientzek, Klassenlehrer der vorjährigen Achtklässler, war Betreuer des Projekts: "Es gab ein paar Anlaufschwierigkeiten, auch mit dem Online-Portal, das zu spät für den ersten Berufsfelderkundungstag eingeführt wurde. Auch müsste das System etwas optimiert werden, damit alle offenen Stellen besser verteilt sind." Zudem müssten gerade im Nordkreis mehr Betriebe für die Teilnahme gewonnen werden.

Auch die Schüler wünschten sich eine größere Bandbreite der angebotenen Betriebe: "Die Vielfalt an den Ausbildungsberufen war nicht ganz so groß", sagte eine Schülerin. "Manche Firmen wussten auch gar nicht, dass an dem jeweiligen Tag ein Praktikant für den ganzen Tag kommt", berichtete ein Schüler. Insgesamt waren die Schüler aber mit den Berufsfelderkundungen zufrieden. Auch wenn manchmal am Ende die Erkenntnis stand, welchen Beruf man gerade nicht erlernen will. "Aber auch das ist wichtig", betonte Hagt.

Von der Realschule waren Schüler für jeweils einen Tag bei Friseurbetrieben, Altenzentren, bei der Stadtverwaltung oder im Kindergarten.

(wow)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort