Hückeswagen Neues Buch über das alte Hückeswagen

Hückeswagen · Nach dem Zweiten Weltkrieg war eine Zeit des rasanten Wandels. Fotos von Theo Dörpinghaus dokumentieren das. Die "Bergische Zeitgeschichte" bringt einen Bildband mit 250 Fotografien des "rasenden Lokalreporters" der BM heraus.

Einblick in Bildband von Theo Dörpinghaus
5 Bilder

Einblick in Bildband von Theo Dörpinghaus

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Zwei Buchstaben standen ab 1949 für die Tageszeitung in der Schloss-Stadt: "Dö". Es war das Namenskürzel von Theo Dörpinghaus, von 1949 und bis zu seinem Ruhestand 1980 Lokalreporter der Bergischen Morgenpost in und für Hückeswagen. Was auch immer damals in der Stadt wichtig war oder es doch zumindest für einen Tag zu sein schien: "Dö" berichtete darüber - in Wort und Bild. Tag für Tag war der gebürtige Hückeswagener in seiner Heimatstadt mit der Kamera, einer Zeiss Ikon, unterwegs, um den Alltag in der Kleinstadt zu dokumentieren.

Ende Oktober 2007 hatten Dorothea Schmidt, Ulrike Czieslick und Hans-Peter Dörpinghaus, die drei Kinder von Theo und Liselotte Dörpinghaus, Teile des väterlichen Nachlasses an den Verein Bergische Zeitgeschichte (BZG) übergeben. Alte Zeitungsbände, Fotos und Filmrollen mit Negativen: Es ist ein historischer Schatz mit Blick auf die jüngere Geschichte von Hückeswagen.

Sieben Jahre vergingen danach, um das Buchprojekt reifen zu lassen. Nun ist es soweit. Im Herbst wird die BZG einen großen Bildband mit dem Titel "Mit der Zeiss durch Hückeswagen" herausgeben. Der Untertitel verdeutlicht, worum es im Buch geht: "Die Stadt im Wandel - Bilder eines Lokalreporters". Die umfangreiche Vorarbeit hat Ralph Vesper, seit April dieses Jahres stellvertretender Vorsitzender der BZG, geleistet. Etwa 8000 Aufnahmen, viele davon bislang unveröffentlicht, sichtete er, scannte sie und ordnete sie historischen Begebenheiten zu.

Über Wochen und Monate hat Ralph Vesper im Anschluss an die digitale Erfassung des Fotomaterials im Hückeswagener Stadtarchiv die dicken Zeitungsbände gewälzt und den Aufnahmen, soweit in der Bergischen Morgenpost veröffentlicht, den dazugehörigen Artikel zugeordnet.

Mit diesem Material befasst sich nun seit Jahresbeginn eine Arbeitsgruppe von BZG-Mitgliedern unter Federführung von Norman Schorl und Wolfgang Völkel. Für das Buchprojekt musste eine inhaltliche Gliederung entwickelt werden, aus Tausenden von Bildern war eine für die Geschichte der Stadt aussagekräftige Auswahl zu treffen, jedem Bild musste ein Text zugeordnet werden: viel Arbeit angesichts der Materialfülle, die Theo Dörpinghaus in etwa 30 Jahren Arbeit für die Bergische Morgenpost und ihre Leser zusammengetragen hat. Zumal in diesen Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg viel geschehen ist, was Hückeswagen von Grund auf verändert hat. So wurde aus dem zuvor ländlich geprägten Wiehagen der größte besiedelte Stadtteil, Neubaugebiete entstanden auch auf dem Fürstenberg und dem Höchsten, noch fuhren Züge durch die Stadt - und an der Bever gab es die größte Freiluft-Schwimmanlage der Region. "Dö" hielt das alles und noch viel mehr im Bild fest.

Das Buch im DIN A4-Format wird im November erscheinen. Es ist die bislang umfangreichste Veröffentlichung in der zwölfjährigen Vereinsgeschichte der BZG.

(bn)
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