Hückeswagen Noch nicht überall schnelles Internet

Hückeswagen · Jürgen Brendick von der Großberghauser Straße würde gerne das schnelle Internet nutzen, über das große Teile der Stadt seit Januar verfügen. Doch bislang hat das nicht geklappt - denn dieser Bereich wird erst Ende März umgestellt.

 In den vergangenen Monaten arbeiten Telekom-Techniker am Breitbandausbau in Hückeswagen. So montierten sie die zuvor verlegten Glasfaserkabel in den Verteilerkästen.

In den vergangenen Monaten arbeiten Telekom-Techniker am Breitbandausbau in Hückeswagen. So montierten sie die zuvor verlegten Glasfaserkabel in den Verteilerkästen.

Foto: Deutsche Telekom

Stefan Mysliwitz ist durchaus zufrieden mit dem Breitbandausbau in Hückeswagen. Denn der Vertriebsbeauftragter der Telekom für die Region sagt auf Anfrage unserer Redaktion: "Der Breitbandhunger ist groß gewesen." Die Telekom sei in Hückeswagen sehr positiv überrascht worden, wurden in den ersten Wochen doch mehr Umschaltungen beantragt, als sie erhofft hatte. Mysliwitz: "Eine Bestätigung dafür, dass es richtig war, Vectoring in Hückeswagen auszubauen."

Auch Jürgen Brendick hat diesen "Hunger" nach dem schnellen Internet von Übertragungsraten mit bis zu 100 Mbit/s (Megabit pro Sekunde). Doch der Anwohner der Großberghauser Straße kann ihn bis auf weiteres nicht stillen. Im Januar, kurz nach der Umschaltung, hat der Nicht-Telekomkunde bei seinem Provider den Tarifwechsel auf VDSL beantragt. Der Auftrag wurde nach drei Wochen aber storniert, "weil Ihr Wunschtarif aufgrund fehlender technischer Voraussetzungen bzw. Verfügbarkeit nicht bereitgestellt werden kann", hieß es in einem Schreiben seines Providers.

Brendick geht davon aus, dass alle verfügbaren "schnellen" Leitungen besetzt sind, weil die Telekom wohl zuerst die eigenen Kunden versorgt habe. "Es wurden also zuerst mal zu wenig schnelle Leitungen in den Verteilerkästen eingerichtet und dann die anderen Netzanbieter hintenangesetzt", vermutet der Hückeswagener. Er habe vorgehabt, zur Telekom zu wechseln und auch schon fast alles bei der Onlineanmeldung ausgefüllt. Bei einem Gespräch im Online-Chat der Telekom mit einer Mitarbeiterin habe diese dann herausgefunden, dass im Schaltschrank, der an der Großberghauser Straße die Versorgung bereitstellen soll, nur noch zwei "normale" Leitungen frei seine. "Da ich mir nicht vorstellen kann, dass bereits alle Wohnungen in der Umgebung schon Internetzugang haben - es gibt hier noch einige ältere Generationen -, könnte es meiner Meinung nach auch noch passieren, dass bei einem Bewohnerwechsel irgendwann auch jemand überhaupt keinen Anschluss mehr bekommt", sagt Brendick. Die Telekom scheine bei der Versorgung aus Kostengründen wohl nur das Allernötigste investieret und nicht für die Zukunft gesorgt zu haben.

Dem ist jedoch nicht so, versichert Mysliwitz. Der Grund dafür, dass an der Großberghauser Straße noch kein schnelles Internet gibt, liegt in baulichen Verzögerungen begründet. Möglicherweise lag es am Frost oder einer defekten Maschine, dass dieser Bereich noch nicht auf die neue Technik umgeschaltet wurde. "Das soll bis Ende März erfolgen", betont der Vertriebsbeauftragte, der keine Kenntnis von weiteren Problemen bei der Umstellung hat.

Er betont noch einmal: "Nach dem Ausbau werden keine Kunden automatisch auf die neuen Geschwindigkeiten umgebucht." Jeder, der das schnelle Internet wolle, müsse selbst aktiv werden und sich melden. Auch müssten die Kunden nicht von anderen Providern zur Telekom wechseln. Msyliwitz: "Wir bieten ein freies Netz an, das andere Netzanbieter nutzen können. Jedoch muss der jeweilige Anbieter eine Leitung bei der Telekom anmieten, um seine Produkte darauf anbieten zu können."

(büba)
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