Hückeswagen Ordnungsdienst soll wieder patrouillieren

Hückeswagen · Wenn es nach dem Willen der CDU geht, soll der kommunale Ordnungsdienst auch in der dunklen Jahreszeit Streife laufen. Einen entsprechenden Antrag stellt die Fraktion zum Haupt- und Finanzausschuss am kommenden Donnerstag.

 In den Sommermonaten gehen in Hückeswagen Freiwillige jeden Abend auf Streife. Diese Patrouillen sind aus Kostengründen für die dunkle Jahreszeit gestrichen worden, weil dann eigentlich abends in der Stadt kaum etwas mehr los ist. Die CDU fordert jetzt aber ihre Wiederaufnahme.

In den Sommermonaten gehen in Hückeswagen Freiwillige jeden Abend auf Streife. Diese Patrouillen sind aus Kostengründen für die dunkle Jahreszeit gestrichen worden, weil dann eigentlich abends in der Stadt kaum etwas mehr los ist. Die CDU fordert jetzt aber ihre Wiederaufnahme.

Foto: Berns (Archiv)

Es wird wieder früh dunkel. Und damit steigt offenbar bei vielen Hückeswagenern das Gefühl der Unsicherheit. Zumindest haben einige von ihnen Angst, durch das dunkle Hückeswagen zu gehen, und dies den Mitgliedern der CDU erzählt. Der Stadtverband fordert daher, dass die Streifen des Ordnungsdienstes in der dunklen Jahreszeit wieder aufgenommen werden.

Diese sind für die Zeit zwischen Ende Oktober und April eingestellt worden. Der Grund: Das im Juni im Rat mehrheitlich und auch mit den Stimmen der CDU beschlossene Haushaltssicherungskonzept beinhaltet eine Halbierung des Ordnungsdienstes, um Geld einzusparen (s. Kasten). Die Doppelstreifen werden daher nur noch im Sommerhalbjahr eingesetzt. In der Regel sind es Feuerwehrleute und einige Mitarbeiter des Bauhofs, die irgendwann in der Zeit zwischen 18 und 22 Uhr, wochentags wie am Wochenende, in der Stadt nach dem Rechten sehen.

Doch im Haupt- und Finanzausschuss am 12. November will die CDU erreichen, dass der Ordnungsdienst auch in der dunklen Jahreszeit patrouilliert. So schreibt Fraktionschef Christian Schütte in dem Antrag von einer "deutlichen Reduzierung des Sicherheitsgefühls der Bürgerinnen und Bürger". Hinzu komme, dass der städtische Jugendpfleger (die CDU meint den Streetworker; Anm. d. Red.) seine Tätigkeit für die Stadt kurzfristig beenden musste. "Den von ihm betreuten Kindern und Jugendlichen fehlt nun ein Ansprechpartner", heißt es in dem Antrag. Pausiert der Streifendienst über mehrere Monate, sieht die CDU "eine Gefahr für die Kontinuität des eingesetzten Personals und damit den Verlust des in der Durchführung erworbenen Erfahrungsschatzes". Auf Anfrage unserer Redaktion konkretisierte Schütte: "Die Jugendlichen kennen den Ordnungsdienst, und der wiederum hat einen guten Kontakt zu ihnen aufbauen können."

Der CDU ist es wichtig, "dass die Bürgerinnen und Bürger auch im Winterhalbjahr zu unregelmäßigen Zeiten auf die Anwesenheit des Ordnungsdienstes vertrauen können". Daher soll der Ordnungsdienst ganzjährig auf Streife gehen. Allerdings soll es bei der Halbierung der Stunden bleiben, nur sollen sie umverteilt werden. Im Sommer sollen die Freiwilligen weniger gehen, um in der dunklen Jahreszeit wenigsten ein paar Stunden in der Woche unterwegs sein zu können. Der Ausschuss wird dazu am kommenden Donnerstag (17 Uhr, Sitzungssaal im Schloss) beraten. Ob der Verschlag der CDU im Rathaus auf Gegenliebe stößt, ist zumindest fraglich. Zwar betonte Bürgermeister Dietmar Persian auf Anfrage, dass erst in Ruhe darüber gesprochen werden soll. Stadtkämmerin Isabel Bever verwies hingegen auf ein Ergebnis aus der Bürgerumfrage des Stadtmarketingsr: "Demnach fühlen sich die Menschen in Hückeswagen sicher." Und Michael Kirch, Leiter des Fachbereichs, dem auch der Bereich "Ordnung und Soziales" angegliedert ist, verwies auf kritische Stimmen, "wonach wir beim Altstadtfest zu viel auf Sicherheit gesetzt hatten". Die Frage sei auch, betonte er, ob die Freiwilligen des Ordnungsdienstes überhaupt bereit für kurze Streifen in ihrer Freizeit seien. Und Bever sagte: "Eine völlige Sicherheit gibt's nicht."

(RP)
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