Hückeswagen Pavillon muss dringend saniert werden
Hückeswagen · Gut 155 Jahre alt ist der Pavillon im Rosengarten. Von Weitem sieht das Häuschen, das für Hochzeiten genutzt wird, noch ganz hübsch aus. Doch bei näherer Betrachtung fällt sein maroder Zustand auf. 50.000 Euro hat die Stadt für eine Sanierung eingeplant.
Der Lack ist ab - im wahren wie im übertragenen Sinn. Rund um die Fenster in und neben der Eingangstür blättert die Farbe ab. Doch das ist nicht das eigentliche Problem. "Streichen müssen wir den Pavillon auf jeden Fall, sonst gehen die Fenster kaputt", sagt Dieter Klewinghaus, Leiter des Regionalen Gebäudemanagements bei der Stadtverwaltung, im Gespräch mit unserer Redaktion. Auch hat es in der Vergangenheit schon mehrfach einen neuen Anstrich gegeben. Problematischer aber sind die Schäden am Holz der großen tragenden Tafeln. Denn in den Fugen zwischen den vertikalen Balken und den horizontalen Leisten sammelt sich das Regenwasser, weswegen das Holz und der bei früheren Reparaturarbeiten verwendete Holzspachtel teilweise weggefault sind.
"Von weitem geht's noch", sagt Klewinghaus. Doch bei genauerer Betrachtung des etwa 155 Jahre alten Gebäudes wird klar, dass es mit einem Anstrich nicht getan ist. "Kritisch sind die Felder, wo es keine Fenster gibt", betont er. Das sind der mittlere und hintere Bereich. Im Inneren sind die untersten Bretter teilweise bis zu eineinhalb Zentimeter weggefault.
Nicht nur dem bergischen Regen ist der Pavillon ausgesetzt, sondern seit seiner Umsetzung vor knapp 15 Jahren auch vermehrt dem Wind. "Damals stand er noch geschützt von sieben Bäumen in einem Garten zwischen Islandstraße und oberer Altstadt", berichtet Rainer Frauendorf vom Bauamt (s. Info-Kasten). "Wir müssen nun was verändern", sagt er. "Eventuell müssen wir mit Blechen arbeiten", gibt Klewinghaus die Richtung vor. Denn wenn etwas Vernünftiges gemacht werden soll, müssten die Hölzer ausgetauscht werden. Optimal sei der Einbau von Blechen. "Nehmen wir wieder Holz, ist das nach zehn Jahren erneut marode", sagt Frauendorf.
Allerdings gibt es ein nicht unwesentliches Problem: Der Pavillon steht wegen seiner besonderen architektonischen Eigenart unter Denkmalschutz. "Wir haben daher Kontakt zum Landeskonservator aufgenommen, um mit ihm abzustimmen, was wir bei der Sanierung beachten müssen", sagt Klewinghaus. "Und was wir dürfen", wirft Frauendorf ein. Immerhin steht fest: "Das Gebäude wird nicht morgen in sich zusammenfallen", versichert der Leiter des Gebäudemanagements. Zumal die oberen Regionen des Häuschens dank des Zinkdachs komplett in Ordnung sind.
Was die Sanierung des Pavillons letztlich kosten wird, ist unklar. "Wir müssen das Gespräch mit dem Landeskonservator abwarten", sagt Klewinghaus.
Die Stadtverwaltung hat dafür 50.000 Euro in den Haushalt eingestellt - deutlich mehr, als nur für einen Anstrich nötig wären.