Hückeswagen Pfefferspray in Kneipe als Waffe eingesetzt

Hückeswagen · War der 26-jährige Hückeswagener, der sich gestern als Angeklagter vor dem Wipperfürther Amtsgericht zu verantworten hatte, wirklich der Mann, der im Juni in einer Wipperfürther Kneipe ohne ersichtlichen Grund zwei jungen Männern Pfefferspray ins Gesicht gesprüht hatte? Diese Frage bleibt vorerst ungeklärt.

 Mit Pfefferspray waren im Juni zwei 19-Jährige in einer Wipperfürther Kneipe verletzt worden.

Mit Pfefferspray waren im Juni zwei 19-Jährige in einer Wipperfürther Kneipe verletzt worden.

Foto: Matzerath (Archiv)

Ein Grund dafür war, dass der Hückeswagener von seinem Recht, als Angeklagter zu schweigen, Gebrauch machte und nichts zum Fall und dem Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung sagte. Hinzu kam, dass die damals betroffenen 19-Jährigen als Zeugen den Angeklagten nicht als den Täter mit dem Pfefferspray identifizierten. Die Verhandlung wird Anfang Februar fortgesetzt, dann will der Richter weitere Zeugen hören.

Unklar blieb gestern auch, warum es überhaupt zu dem Pfefferspray-Angriff in dem Lokal am Marktplatz gekommen war. Übereinstimmend gaben die beiden 19-jährigen Zeugen an, dass sie an einem Automaten spielen wollten. Dort hätten zu dem Zeitpunkt zwei Männer gestanden. Ob auch sie spielen wollten, wussten sie nicht. Ihre Frage danach sei in aggressivem Tonfall mit nur zwei Worten beantwortet worden: "Geht weiter!" Genau das hätten sie auch getan. Unvermittelt habe dann einer der anderen beiden eine Dose mit Pfefferspray aus einer Tasche gezogen und ihnen ins Gesicht gesprüht - ohne Vorwarnung und erkennbaren Grund. Die 19-Jährigen versuchten am Waschbecken im Toilettenraum, sich das schmerzende Spray aus den Augen zu waschen. Irgendjemand rief dann einen Rettungswagen, der sie zur Untersuchung ihrer Augen- und Gesichtsreizungen ins Krankenhaus brachte.

Sicher ist, dass der Angeklagte in dieser Nacht in der Kneipe war. Ob er auch der Mann mit dem Pfefferspray war, wird sich zeigen müssen. Vielleicht bringt der Fortsetzungstermin auch Klarheit in der Frage, warum das Spray überhaupt eingesetzt wurde. Dazu müsste sich aber der Hückeswagener selbst am zweiten Verhandlungstag äußern.

Für ihn geht es um viel: Der 26-Jährige, der bei den Eltern lebt und keiner Arbeit nachgeht, ist mehrfach wegen Körperverletzung vorbestraft und steht noch unter Bewährung. Nach Aussagen seines Bewährungshelfers hat er Probleme mit Alkohol und neigt zu Aggressionen, wenn er sich provoziert fühlt, was bei ihm schnell der Fall sei.

(bn)
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