Hückeswagen Pflitsch spendet über fünf Jahre 25.000 Euro fürs Kinderdorf

Hückeswagen · Das Unternehmen hat mit dem Jugendzentrum einen langfristigen Vertrag geschlossen. Die Nachahmung durch andere hiesige Firmen ist erwünscht.

 Unterstützen die Organisatoren des Kinderdorfs: Roland Lenzing (l.) und Mathias Stendtke.

Unterstützen die Organisatoren des Kinderdorfs: Roland Lenzing (l.) und Mathias Stendtke.

Foto: Seuthe (Archiv)

Stadtjugendpflegerin Andrea Poranzke hat jedes Jahr aufs Neue die Mammut-Aufgabe, etwa 35.000 Euro an Spenden für das Kinderdorf, die zweiwöchige Ferienbetreuung in und am Jugendzentrum, zusammenzubekommen. "Das bedeutet, dass ich einen großen Verteiler von kleinen und großen Unternehmen anschreibe und darum bitte, das Projekt mit einer finanziellen oder einer Sachspende zu unterstützen", berichtet die Leiterin des Jugendzentrums.

Da dies einen sehr großen Kraftaufwand bedeutet, kam ihr die Idee, Unternehmen zu animieren, einen Fünf-Jahres-Vertrag zu unterschreiben, in dem diese sich "engagieren" und für diesen Zeitraum einen festen Beitrag für das Kinderdorf spenden. Als erstes Unternehmen sagte jetzt Pflitsch zu. Poranzke: "Da die Firma bereits seit mehreren Jahren aktiv das Projekt unterstützt, habe ich die Geschäftsführung - Roland Lenzing und Mathias Stendtke - angesprochen, ob sie sich vorstellen könnten, meine Idee in die Tat umzusetzen." Beide geschäftsführende Gesellschafter seien begeistert gewesen und hätten sofort zugesagt." Das Unternehmen wird das Kinderdorf nun jedes Jahr mit 5000 Euro unterstützen.

Die Stadtjugendpflegerin sucht nun weitere Unternehmen, die mitmachen und sich dazu verpflichten, für die nächsten fünf Jahre jeweils einen festen Beitrag zu spenden. Unterstützt wird sie dabei etwa von Stendtke: "Wir hoffen, dass sich viele Unternehmen anschließen und wie wir das Kinderdorf mit einem Fünf-Jahres-Beitrag unterstützen." Und Lenzing fügt hinzu: "Wir haben so viele tolle Unternehmen in Hückeswagen - wenn wir alle einen kleinen Beitrag für das Kinderdorf leisten, haben wir für mehrere Jahre ein tolles Projekt gesichert, das unserem Nachwuchs viele hilfreiche Einblicke eröffnet. Das sollte es uns allen doch wert sein."

Vom 14. bis 25. August nehmen 170 Kinder am Kinderdorf teil - noch einmal 20 mehr als in den vorigen Jahren. Eltern von 41 Kindern können die Teilnahme jedoch nicht bezahlen- diese Kosten müssen nun über Spenden finanziert werden. Da es sich um ein Integrations- und Inklusionsprojekt handelt, nehmen auch Kinder aus Flüchtlingsfamilien und zehn Kinder mit Handicap teil. "Ein Junge, der im Rollstuhl sitzt, nimmt bereits zum vierten Mal teil und freut sich schon wieder wahnsinnig auf die schöne Zeit", berichtet Andrea Poranzke. Dafür nehme er jeden Tag die Fahrt von Lindlar nach Hückeswagen und zurück in Kauf."

Dringend benötigt werden auch noch Betreuer: 44 stehen der Organisatorin momentan zur Verfügung. "Auch hier haben wir einige Flüchtlinge, die freiwillig als Helfer unterstützen, was ich ganz toll finde", sagt sie. Allerdings reiche die Anzahl nicht aus, um alle Tätigkeiten im Kinderdorf optimal zu betreuen.

"Durch das Kinderdorf stellen wir zudem zwei Wochen Ferienbetreuung sicher", berichtet Andrea Poranzke. Viele Eltern hätten ein Problem, sechs Wochen Sommerferien abzudecken. In Hückeswagen gibt es eine Betreuung in den ersten drei Wochen durch die Offene Ganztagsschule, dann kommen noch zwei Wochen mit dem Kinderdorf dazu.

Neu sind in diesem Jahr unter anderem ein integratives Tanztheater mit einer Pädagogin aus Wuppertal, die zusammen mit den Kindern eine Aufführung einstudieren wird, und die Speckstein-Werkstatt. Speziell für die Filmwerkstatt wird noch ein Helfer gesucht, der sich mit Filmtechnik auskennt.

(büba)
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