Hückeswagen Planungen für den Umzug des Stadtarchivs gehen weiter

Hückeswagen · In Sachen Stadtarchiv setzt die Verwaltung weiterhin auf die interkommunale Zusammenarbeit. Die Planungen für einen gemeinsamen Archiv-Standort in der Nachbarstadt Wipperfürth sollen fortgeführt werden. Das entschied der Schulausschuss in seiner jüngsten Sitzung.

Konkret geht es darum, das Stadtarchiv aus dem ehemaligen Wohncontainer an der Ewald-Gnau-Straße in Räume der Alice-Salomon-Schule zu verlegen; die Förderschule in der Wipperfürther Neye-Siedlung läuft zum Ende dieses Schuljahres aus. Die Stadt Wipperfürth will darin unter anderem einen Kindergarten einrichten und Räume für ihr eigenes Archiv. Daneben bleibt noch ausreichend Platz für das Hückeswagener Stadtarchiv, für das rund 250 Quadratmeter an Fläche benötigt werden.

Die Miete der Räume in Wipperfürth ist günstiger als die Nutzung des Containers an der Ewald-Gnau-Straße. Die Berechnung dazu legte Dieter Klewinghaus als Leiter des Regionalen Gebäudemanagements im Ausschuss vor. Hinzu kommt, dass der seit 2009 als Archiv-Unterkunft genutzte Container nach Ansicht von Experten für diesen Zweck eigentlich nicht geeignet ist: Im Sommer heizt er sich zu schnell zu stark auf, im Winter wird es zu kalt darin. Der Brandschutz ist unzureichend. Das alles sind schlechte Bedingungen für die empfindlichen Archivalien.

Aus der Politik heraus hatte sich Widerstand geregt gegen einen Umzug des Archivs in die Nachbarstadt - vor allem ausgehend von der FDP. Auch die UWG hatte beantragt, stattdessen zu untersuchen, ob nicht Räume der Stadtbibliothek dafür genutzt werden könnten. Das Haus an der Friedrichstraße ist Eigentum der Stadt. Für das Archiv ist das unter Denkmalschutz stehende Gebäude allerdings nicht geeignet, ergaben die geforderten Untersuchungen. Notwendige Umbauten im Baudenkmal würden zu teuer, außerdem verlöre die Bibliothek rund die Hälfte ihrer Nutzfläche, hieß es im Ausschuss.

Auch ein Umzug des Archivs in eine der Hückeswagener Schulen kommt aus Sicht der Verwaltung nicht infrage. Klewinghaus: "Wir haben keine leer stehende Schule, auch keine, die heute räumlich nur zur Hälfte genutzt würde und also noch Platz für das Stadtarchiv böte." Der Umzug in die Wipperfürther Alice-Salomon-Schule bleibt damit nach Einschätzung der Stadtverwaltung letztlich die einzig taugliche Variante.

Kommt es dazu, wird das 1991 in Modulbauweise erbaute Gebäude an der Ewald-Gnau-Straße in den nächsten Jahren nicht leer stehen: Die Stadt denkt darüber nach, es wieder als Übergangswohnheim für Asylbewerber zu nutzen. Für diesen Zweck war es vor 24 Jahren auch errichtet worden. Damals brauchte die Stadt dringend Wohnraum für Flüchtlinge, inzwischen ist das wieder der Fall.

(bn)
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