Hückeswagen Politik will Bebauung des Brunsbachtals

Hückeswagen · Der Planungsausschuss hat die Stadt beauftragt, für die Entwicklung des Brunsbachtals die Bauleitplanung einzuleiten. Noch sind viele Fragen offen, etwa zu einem Neubau der Löwen-Grundschule. Auch was mit den Tennisplätzen passieren wird, ist unklar.

 Erster Entwurf für eine Bebauung des Brunsbachtals: rechts oben die künftige Feuerwache, im orangefarbenen Bereich die Mehrzweckhalle (r.) und das Bürgerbad, links daneben (weiß-schraffiert in Rot) ist der mögliche Neubau der Löwen-Grundschule zu sehen, rosa der Bereich einer möglichen Wohnbebauung. Südlich der gestrichelten roten Linie liegt das Neubaugebiet "Weierbachblick".

Erster Entwurf für eine Bebauung des Brunsbachtals: rechts oben die künftige Feuerwache, im orangefarbenen Bereich die Mehrzweckhalle (r.) und das Bürgerbad, links daneben (weiß-schraffiert in Rot) ist der mögliche Neubau der Löwen-Grundschule zu sehen, rosa der Bereich einer möglichen Wohnbebauung. Südlich der gestrichelten roten Linie liegt das Neubaugebiet "Weierbachblick".

Foto: Stadt

Es ist gerade einmal zehn Jahre her, da gingen die Statistiker davon aus, dass die Einwohnerzahl der Schloss-Stadt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten stark rückläufig sein und der Bedarf an Wohnbebauung zurückgehen wird. "Solche Zukunftsszenarien sind meist ungewiss", sagte Bürgermeister Dietmar Persian am Dienstagabend im Planungsausschuss, als es um das Entwicklungskonzept für das Brunsbachtal (die BM berichtete) ging. Manche Entwicklungen träfen dann doch nicht ein, wie vorhergesagt.

Für Hückeswagen bedeutet das: Der Einwohnerrückgang hat sich mit fünf Prozent in Grenzen gehalten, mittlerweile steigen sogar die Geburtenzahlen (wenn auch leicht), und die Nachfrage sowohl nach Ein- oder Zweifamilienhäusern wie auch nach Mietwohnungen nimmt zu. "Wir müssen daher in diesem Bereich wieder tätig werden", betonte Persian. Die meisten für das Brunsbachtal infrage kommenden Flächen sind bereits im Besitz der Stadtentwicklungsgesellschaft HEG.

 Das Haus Kölner Straße 112 hat Bestandsschutz (r.) und bleibt im Fall einer Neubebauung erhalten, der Reitstall (l.) wohl eher nicht.

Das Haus Kölner Straße 112 hat Bestandsschutz (r.) und bleibt im Fall einer Neubebauung erhalten, der Reitstall (l.) wohl eher nicht.

Foto: Stephan Büllesbach

Einen ersten Entwurf, wie es einmal im Dreieck von Bürgerbad, Klettergarten und Kölner Straße aussehen könnte, hatte die Verwaltung vom Ingenieur- und Vermessungsbüro Brechtefeld & Nafe aus Sprockhövel prüfen lassen. Dipl.-Ing. Werner Nafe berichtete darüber im Ausschuss, zu dem vor allem Mitglieder des Tennisvereins HTC 73 als Zuhörer gekommen waren. Liegt dessen Anlage doch in dem Gebiet, das bebaut werden soll (s. Info-Kasten). Nafe betonte, dass versucht werden sollte, die Tennisplätze an eine andere Stelle im Stadtgebiet zu verlegen. Denn ihre Fläche, auf der neun Einfamilienhäuser stehen könnten, sei teures Bauland.

Der Gutachter erläuterte, dass es insgesamt 30 Höhenmeter zwischen Brunsbachtal und Kölner Straße zu überwinden gilt. Was er allerdings nicht als ein großes Problem ansieht. An einer Stelle, unterhalb der Tennishalle, könnten etwa Terrassenhäuser entstehen, die sechs oder neun Meter Höhenunterschied überbrücken könnten. Bei Mehrfamilienhäusern wären sogar Tiefgaragen möglich.

Zwei Varianten hatte er für einen etwaigen Neubau der Löwen-Grundschule parat: entweder zwischen Bürgerbad und Klettergarten oder neben der Mehrzweckhalle auf dem Gelände des jetzigen Minigolfplatzes. Die Vorteile dabei wären, dass die Kinder direkt mit dem Schulbus bis zur Schule gebracht werden und sie die Sportstätten nutzen könnten. Hinter dem Bürgerbad könnte zudem eine Mehrzweckspielfläche errichtet werden, die vormittags für die Grundschüler und nachmittags für die Allgemeinheit zugänglich ist. Wie es mit der Grundschule von der Kölner Straße weitergehet, wird sich heute Abend (ab 17 Uhr, Realschule) im Schulausschuss entscheiden.

Lob gab es aus der Politik. So sagte Michael Wolter (UWG): "Es ist der richtige Weg, hier über eine Bebauung nachzudenken." Schon das kleine Neubaugebiet Hambüchener Weg sei schnell veräußert worden. Sogar Gerhard Welp hatte wohlwollende Worte für die Verwaltung übrig, obwohl die FDP sie in der Vergangenheit immer wieder kritisiert hatte, zu wenig für mehr Wohngebiete zu tun: "Hier kann ein großer Schritt in die Zukunft getan werden." Horst Fink (SPD) betonte: "Das ist eine gute Grundlage für die Beratungen in den Fraktionen."

Für die CDU sagte Christian Schütte, dass ein Neubaugebiet im Brunsbachtal bestimmt gut vermarktet werden könne. "Wir hoffen aber, dass es eine Lösung für den Tennisverein gibt." Schließlich sei auch er ein Stück Vereinskultur. Letztlich stimmten die Politiker einstimmig dafür, dass die Verwaltung nun die Bauleitplanung einleitet.

(büba)
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