Hückeswagen/Berlin Praktikum im Herzen der Demokratie

Hückeswagen/Berlin · Die Hückeswagenerin Katharina Fabig (24) absolvierte jetzt ein Praktikum in Berlin bei dem oberbergischen CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Flosbach. Die ehemalige BM-Mitarbeiterin berichtet von ihren Erfahrungen.

 Katharina Fabig mit Klaus-Peter Flosbach auf dem Dach des Reichstagsgebäudes - die Hückeswagenerin absolvierte jetzt ein vierwöchiges Praktikum bei dem oberbergischen CDU-Bundestagsabgeordneten in Berlin.

Katharina Fabig mit Klaus-Peter Flosbach auf dem Dach des Reichstagsgebäudes - die Hückeswagenerin absolvierte jetzt ein vierwöchiges Praktikum bei dem oberbergischen CDU-Bundestagsabgeordneten in Berlin.

Foto: C. Cramer

Deutsche Bundespolitik kann man am besten in der Hauptstadt erleben. Bevor ich im Oktober mit meinem Masterstudium an der Universität Potsdam beginne, wollte ich als Politikstudentin die studierte Theorie in der deutschen Legislative erleben. Diese Möglichkeit bot sich mir für vier Wochen im September, als ich im Berliner Büro des oberbergischen Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Flosbach ein Praktikum absolvierte.

Stolz hielt ich am ersten Tag meinen Hausausweis auf Zeit in der Hand, der mir die Türen zum Bundestag und zu sämtlichen angrenzenden Gebäuden öffnete - vorausgesetzt, man findet die richtigen Türen. Die Gebäude sind durch ein geschicktes Brücken- und Tunnelsystem verbunden. So gelangt man vom Plenarsaal zu Ausschusssälen oder Büros. In der ersten Woche haben Mitpraktikantin Carolin Cramer und ich uns dennoch ständig verlaufen. Immerhin arbeiten hier rund 5000 Menschen, dementsprechend groß sind die Gebäude.

Während meines Praktikums erlebte ich, wie der CDU-Politiker Flosbach während der Sitzungswochen in Berlin arbeitet. Wir Praktikantinnen durften ihn zu den Sitzungen des Finanzausschusses begleiten. Es war spannend zu beobachten, wie die vier Fraktionen am großen runden Tisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit verschiedenste Themen diskutierten.

In den Ausschusssitzungen herrschte eine andere, nämlich eine kollegialere Atmosphäre als im großen Plenarsaal. Auch dort waren wir als Praktikanten häufig dabei. Höhepunkte der ersten Sitzungswoche nach der Sommerpause waren die Debatten rund um den Haushaltsplan. Wir saßen auf der Besuchertribüne und hörten Finanzminister Wolfgang Schäuble zu, als er vor Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrem Kabinett sowie den Abgeordneten seinen Plan der "schwarzen Null" vorstellte.

Neben der Arbeit in den Ausschüssen, Arbeitsgruppen oder im Plenum gibt es für einen Bundestagsabgeordneten und seine Mitarbeiter im Büro eine Menge zu tun, denn es wenden sich regelmäßig viele Bürger an ihre Abgeordneten. Es müssen Lösungen gesucht und Anfragen beantwortet werden. Durch Recherchearbeit, Sichten der Tagespresse sowie Erstellen von Zusammenfassungen konnte ich zur täglichen Büroarbeit beitragen.

Nach der Sommerpause bot die CDU/CSU-Fraktion für einige Wochen ein besonderes Praktikantenprogramm an. Ich hatte dadurch die Möglichkeit, an zahlreichen Diskussionsrunden mit Politikern und an Führungen durch Bundesrat, Berliner Abgeordnetenhaus und Ministerien teilzunehmen. So konnte ich in einer Gruppe von Praktikanten im Finanzministerium eine gute Stunde mit Dr. Wolfgang Schäuble über politische und allgemeine Themen reden.

Auch Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert nahm sich Zeit, um über seine Aufgaben als zweiter Mann im Staat zu berichten. Es ist spannend, Menschen, die man aus Zeitung und Fernsehen kennt, zu treffen - sei es in einer Diskussionsrunde, vor dem Plenarsaal oder vor einem Fahrstuhl auf dem Weg zur Kantine.

Wer denkt, es sei nur in den Sitzungswochen interessant in Berlin, der irrt. Natürlich sind in den sitzungsfreien Wochen viele Abgeordnete in ihren jeweiligen Wahlkreisen unterwegs. Aber auch dann geht das politische Leben in Berlin weiter. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der spannende Kongress zum Thema Religionsfreiheit, zu dem die CDU/CSU-Fraktion eingeladen hatte.

Alles in allem war die Zeit im Bundestag gewinnbringend mit vielen neuen Eindrücken hinsichtlich der erlebten Arbeitsprozesse der deutschen Legislative. Im Büro von Klaus-Peter Flosbach wird mit einer Portion oberbergischen Humors gearbeitet. Politik ist nicht staubtrocken, sondern lebt letztendlich durch die unterschiedlichen Menschen, die sie gestalten.

(RP)
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