Hückeswagen Quereinsteiger lernen Feuerwehr kennen

Hückeswagen · Die Grundausbildung geht über vier Wochenenden. Am kommenden Samstag folgen die praktische und die theoretische Prüfung.

 Jakob Bosbach (3. v. l.) aus Wipperfürth und Jonas Erlhagen (r.) aus Hückeswagen bekommen eine Einweisung in die Handhabung hydraulischer Rettungsgeräte, wie einen Spreizer.

Jakob Bosbach (3. v. l.) aus Wipperfürth und Jonas Erlhagen (r.) aus Hückeswagen bekommen eine Einweisung in die Handhabung hydraulischer Rettungsgeräte, wie einen Spreizer.

Foto: jürgen moll

Mehr als 30 Männer und Frauen saßen aufmerksam im Radevormwalder Feuerwehrhaus an der Leye und folgten den Worten von Nils Paas. Für die Grundausbildung der Feuerwehr, Modul I und II, haben sich in diesem Jahr viele Quereinsteiger interessiert, auch welche aus Hückeswagen. "Wir brauchen immer Nachwuchs und sind froh über jeden, der sich ehrenamtlich für die Feuerwehr einsetzen will", sagte Paas.

Er ist bei der Grundausbildung für die Fahrzeug- und Gerätekunde zuständig und wollte den künftigen Feuerwehrmännern und -frauen aus Radevormwald, Hückeswagen und Wipperfürth so viel Praxiswissen wie möglich vermitteln. Die Grundausbildung erstreckt sich über insgesamt vier Wochenenden. Am kommenden Samstag, 30. April, legen die Männer und Frauen ihre praktische und theoretische Prüfung ab.

Am ersten Wochenende hatte der Nachwuchs alle wichtigen Grundrechte und -regeln und eine Woche später alle Grundlagen des Rettens und Selbstrettens kennengelernt. Nach dem Theorieblock zur Gerätekunde teilten sich die angehenden Feuerwehrmänner in drei Gruppen auf, um die Fahrzeuge der Feuerwehr in Ruhe kennenzulernen. Die Leitern, Rohre und Anschlüsse erklärte Paas jedem einzelnen. "Dieses Wissen müssen wir in einem Einsatz direkt abrufen können. Die Fahrzeuge sind unser Arbeitsplatz und ein wichtiger Bestandteil der Grundlagenausbildung", sagte er.

Saskia Bracher und Sevgi Üzümzu sind die einzigen Frauen, die an der Grundlagenausbildung teilnehmen. Beide sind von der Arbeit der Feuerwehr begeistert und wollen im nächsten Jahr die Module III und IV abschließen. "Ich will die Chance nutzen, alles über die Feuerwehr zu lernen. Meine Freundin hat mich davon überzeugt", sagte die 18-jährige Sevgi Üzümzu aus Wipperfürth. Saskia Bracher (ebenfalls 18) will sich ehrenamtlich engagieren und Menschenleben retten. Die Grundlagenausbildung ermöglicht es ihr, bei Einsätzen mitzuhelfen. "Ich bin seit Juli in der Feuerwehr Radevormwald und habe der Ausbildung entgegengefiebert. Bisher habe ich bei der Pflege der Ausrüstung mitgeholfen und Einsätze simuliert", sagte sie. Vor dem ersten realen Einsatz hat die Radevormwalderin aber Respekt. "Man weiß nie, was auf einen zukommt und wie man sich verhalten muss. Das ist ein purer Adrenalinkick."

Der Prüfung blicken die Feuerwehrfrauen entspannt entgegen. "Wir sind gut vorbereitet und haben viel Unterrichtsmaterial bekommen. Eigentlich kann nichts mehr schiefgehen", sagte Sevgi Üzümzu. Paas ist froh darüber, dass in diesem Jahrgang zwei Frauen dabei sind. "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Männerdomäne muss aufgelockert werden", sagte er. Er freut sich darauf, die neuen Feuerwehrkräfte nach ihren Prüfungen einzusetzen und ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Einsatzkräfte, die Modul I und II absolviert haben, können mit einem Truppführer bei jedem Einsatz helfen - vor allem bei technischen Hilfeleistungen wird ihr Dienst in Anspruch genommen. "Atemschutz-Einsätze gehören noch nicht zu ihren Aufgaben", sagte Ausbilder Nils Paas.

(RP)
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