Hückeswagen Schachmatt in mindestens 40 Zügen

Hückeswagen · Der Schachclub Königsspringer spielt seit Freitag die zweite Stadtmeisterschaft aus. Die Partien werden jeweils freitags ausgetragen. Ein Spiel dauert maximal drei Stunden. Teilnehmer kommen auch aus der Umgebung nach Hückeswagen.

 Seit Freitag wird der Schach-Stadtmeister 2017 ermittelt. Je nach endgültiger Teilnehmerzahl - die Veranstalter rechnen mit zehn bis zwölf Spielern - werden dafür bis zu sieben Spielabende benötigt.

Seit Freitag wird der Schach-Stadtmeister 2017 ermittelt. Je nach endgültiger Teilnehmerzahl - die Veranstalter rechnen mit zehn bis zwölf Spielern - werden dafür bis zu sieben Spielabende benötigt.

Foto: istockphoto.com/Wragg (Archiv)

Noch reden die sieben anwesenden Mitglieder des Schachclubs Königsspringer miteinander. Wenig später jedoch wird es im Obergeschoss des Gemeindezentrums der Freien Evangelischen Gemeinde an der Lindenbergstraße mucksmäuschenstill sein. Nur das gelegentliche Klacken der Spielfiguren, die auf dem Schachbrett verrückt werden und das unermüdliche Ticken der Schachuhren wird dann zu hören sein. Denn Schach bedeutet vor allem eines: Konzentration. Besonders dann, wenn es um die zweite Hückeswagener Stadtmeisterschaft geht.

Die wird nämlich seit Freitagabend ausgespielt. Neben den sieben Spielern, die am ersten Abend anwesend waren, erwartet der Königsspringer-Vorsitzende Axel Glaser noch einige weitere Teilnehmer, auch von außerhalb: "Andreas Sindermann etwa kommt aus Marienheide, allerdings erst am nächsten Freitag." Da werden auch einige weitere Teilnehmer für die erste Runde erwartet. "Insgesamt rechnen wir mit zehn bis zwölf Teilnehmern", sagt Glaser. Gespielt wird dabei nach den allgemein gültigen Turnierregeln: "Der Spielmodus ist auf mindestens 40 Züge innerhalb von zwei Stunden Spielzeit ausgelegt. Wenn es dann noch keinen Gewinner gibt, wird um eine weitere Stunde verlängert", erklärt Glaser.

In aller Regel seien die Partien dann aber bereits entschieden. Jeder muss gegen jeden spielen, eine Partie dauert also maximal drei Stunden - je nach endgültiger Teilnehmerzahl werden fünf bis sieben Termine, immer freitags im Gemeindezentrum, benötigt, um den Stadtmeister 2017 zu ermitteln. "Bei der ersten Stadtmeisterschaft im vergangenen Jahr hat unser Jugendleiter Christian Loose gewonnen. Beim Schach ist aber alles möglich, es gibt so gesehen keinen echten Favoriten auf den Titel", sagt Glaser, der selbst das Spiel der Könige schon spielt, seit er zwölf Jahre alt ist. "Ich habe zuerst privat gegen einen Freund aus Wipperfürth gespielt, der dort auch im Verein gewesen ist", erzählt Glaser. Dabei habe er festgestellt, dass er mit dem Freund mithalten konnte - 1986 trat er in den Hückeswagener Schachverein ein. Nach internen Differenzen gründete er 2015 die Königsspringer. Der Verein hat zwölf Mitglieder, gerne hätte Glaser mehr Nachwuchs: "Das ist aber ein Problem, mit dem alle Schachvereine zu kämpfen haben", sagt er. Schach sei eben nicht so attraktiv zum Zuschauen.

Dabei sei Schach ein enorm bereichernder Sport, betont auch Loose, der Stadtmeister des Vorjahres: "Ich überlege gerne, ich mag das strategische Denken. Schachspielen hat nichts mit Glück oder Zufall zu tun. Die Taktik ist das A und O." Und auch Glaser schätzt am Spiel der Könige den intellektuellen Aspekt: "Mich reizt besonders die geistige Herausforderung, mich mit dem Gegner zu messen." Dafür seien Taktik und Geduld vonnöten: "Man braucht gute Nerven, wenn man auch mal länger über den nächsten Zug nachdenkt", sagt Glaser. So gebe es etwa Großmeister, die über ihren nächsten Zug auch einmal eine halbe Stunde lang nachdenken. So viel Zeit werden sich die Teilnehmer der Stadtmeisterschaft der Königsspringer aber vermutlich nicht für ihre Züge nehmen.

Und dann wird es auch schon ernst: Das Los entscheidet über die Paarungen. Dann werden die Figuren aufgestellt und es wird still im Raum. Bis es erstmalig heißt: Schachmatt in 40 Zügen.

(RP)
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