Hückeswagen Schneise der Zerstörung nach Bierbörse

Hückeswagen · Sieben beschädigte Autos, ein umgeworfenes Schild, eine abgerissene Türklingel - Unbekannte haben am Wochenende im Zentrum "ganze Arbeit" geleistet. Schon seit Wochen ist festzustellen, dass der Vandalismus in der Stadt zugenommen hat.

 Insgesamt sieben an der Goethe- und Kölner Straße abgestellte Autos wurden in der Nacht zum Sonntag beschädigt - Scheiben wurden eingeschlagen, Außenspiegel fast abgerissen. An der Lessingstraße wurde ein Schild samt Masten aus dem Boden gerissen. In den vergangenen Wochen gab es vermehrt Vandalismus in Hückeswagen.

Insgesamt sieben an der Goethe- und Kölner Straße abgestellte Autos wurden in der Nacht zum Sonntag beschädigt - Scheiben wurden eingeschlagen, Außenspiegel fast abgerissen. An der Lessingstraße wurde ein Schild samt Masten aus dem Boden gerissen. In den vergangenen Wochen gab es vermehrt Vandalismus in Hückeswagen.

Foto: Polizei

Ob da jemand am Samstagabend zu viele der auf der Bierbörse angebotenen Sorten ausprobiert hatte? In den sozialen Netzwerken wird in dieser Richtung bereits spekuliert, und so ganz unrealistisch ist das nicht. Da muss jemand schon sehr enthemmt gewesen sein, um in der Nacht auf Sonntag eine Spur der Verwüstung in Hückeswagen zu hinterlassen.

Hückeswagen: Schneise der Zerstörung nach Bierbörse
Foto: Polizei

Was die Polizei gestern auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, hat es Vandalismus in der Größenordnung schon lange nicht mehr in der Schloss-Stadt gegeben. Bei sechs an der Kölner Straße geparkten Autos hatten Unbekannte Außenspiegel beschädigt und Scheiben eingeschlagen. Zudem wurde ein Tongefäß auf das Dach eines Wagens geworfen. An der Goethestraße hatte ein Täter mit einem Stein einen geparkten Pkw beschädigt. Am Samstagmorgen nahm die Polizei zudem eine Strafanzeige eines Anwohners in der Lessingstraße auf: "Dort hatten Randalierer vermutlich in der Nacht ein Verkehrszeichen abgebrochen", teilte Polizei-Sprecher Michael Tietze mit.

Hückeswagen: Schneise der Zerstörung nach Bierbörse
Foto: Polizei

Ebenfalls am Samstagabend, kurz vor Mitternacht, waren auf dem Gelände der Bierbörse zwei Mitarbeiter des Ordnungsamts von einem volltrunkenen 23-Jährigen aus Hückeswagen angegriffen und dabei verletzt worden (die BM berichtete gestern). Bereits am Nachmittag, gegen 14.30 Uhr, waren die Beamten zur Waidmarktstraße gerufen worden, wo jemand eine Tierklingel beschädigt hatte. "Eine Strafanzeige ist allerdings nicht gefertigt worden", berichtete Tietze. Denn der Hauseigentümer wurde nicht angetroffen.

Hückeswagen: Schneise der Zerstörung nach Bierbörse
Foto: Polizei

Besonders krass verhielt sich ein 16-jähriger Wipperfürther: Der alkoholisierte Jugendliche war am Freitagabend auf einem auf dem Bahnhofsplatz abgestellten Streifenwagen der Polizei geklettert, um sich dort fotografieren zu lassen. Das Auto wurde dabei leicht beschädigt. Ein Besucher der Bierbörse hatte den Vorfall jedoch beobachtet, so dass der 16-Jährige ermittelt werden konnte. Er sprach im Nachhinein von einer "dummen Idee".

Der Vandalismus in der Stadt hat zugenommen. Erst vor zwei Wochen waren die neuen Verkehrsschilder am Wiehagener Kreisverkehr verbogen worden, auch wurden verstärkt Graffiti-Schmierereien im Stadtgebiet entdeckt (die BM berichtete).

In der Nachbetrachtung der Bierbörse haben die Ordnungsbehörden in der kommenden Woche viel zu tun. Bei der "Manöverkritik" von Ordnungsamt und Polizei am Donnerstag, 18. Mai, dürften die Vorfälle vom Bierbörsen-Wochenende eine wichtige Rolle spielen. "Wir machen solche Sicherheitsgespräche immer vor und nach großen Veranstaltungen", sagte gestern Michael Kirch, Fachbereichsleiter Soziales und Ordnung. Er verwies darauf, dass "die Auswüchse jetzt auch aufs Land herüberschwappen". Als Beispiel nannte Kirch die Maikirmes vom Wochenende in Engelskirchen-Ründeroth, wo ein 17-Jähriger bei einer Messerstecherei schwer verletzt wurde und bei der es zu einer Schlägerei gekommen war. "Wo Alkohol ausgeschenkt wird, kann so etwas passieren", sagte er. "Es scheint ein Trend der Zeit zu sein, dass immer mehr Vollidioten unterwegs sind."

Auf die auch in Hückeswagen zunehmenden Auswüchse zu reagieren, ist für die Stadtverwaltung schwer, lässt Kirch durchblicken. "Wir könnten natürlich einen 24-Stunden-Dienst einführen. Aber den kann keiner bezahlen." So ist momentan auch nicht daran gedacht, die Zweierstreifen des Ordnungsamts, die zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten unter der Woche und am Wochenende im Stadtgebiet unterwegs sind, aufzustocken. "Das ist wegen des Haushaltssicherungskonzepts nicht vorgesehen", betonte Kirch.

Er rät allen, die Schmierereien oder Zerstörungen in Hückeswagen entdecken, diese bei der Polizei unter Tel. 110 oder der Stadt zu melden - entweder telefonisch unter 880 oder über den "Mängelmelder" auf der Internetseite www.hueckeswagen.de.

(büba)
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