Hückeswagenerin auf Hawaii Schrilles Christfest in der Südsee

Hückeswagen/Oahu · Die gebürtige Hückeswagenerin Sonja Oliveri lebt mit ihrer Familie auf Hawaii. Zum Weihnachtsfest gibt es deutschen Christstollen - unter Palmen und bei 30 Grad.

 Sonja und Charles Patrick Oliveri mit den Kindern Anne Marie Christel und Charles Edmund beim Besuch der Lichterparade in der Hauptstadt Honolulu. Dann wird auch die Lichterkette des Weihnachtsbaums eingeschaltet.

Sonja und Charles Patrick Oliveri mit den Kindern Anne Marie Christel und Charles Edmund beim Besuch der Lichterparade in der Hauptstadt Honolulu. Dann wird auch die Lichterkette des Weihnachtsbaums eingeschaltet.

Foto: Oliveri

Viel Zeit zum Genießen und Feiern bleibt Sonja Oliveri allerdings nicht. "Ich arbeite im Kahala Hotel & Resort, einem der besten Hotels auf der Insel Oahu. Weihnachten ist eine der stressigsten Zeiten im Hotel. Denn dann kommen die meisten Touristen, um der Kälte zu entfliehen", berichtet sie. In der Backstube ist das Team für vier Restaurants und Bankett-Veranstaltungen für bis zu 400 Personen zuständig.

Ein wenig deutsche Tradition hat die Konditormeisterin nach Hawaii gebracht: "Ich backe jedes Jahr deutschen Weihnachtsstollen zum Verkauf im Hotel", schreibt sie per E-Mail. Was vor ein paar Jahren mit 100 Stück begann, ist mittlerweile auf mehr als 700 Stollen in diesem Jahr angewachsen.

Heute, am 24. Dezember, müssen Sonja Oliveri und ihr Mann, der Rettungsschwimmer ist, arbeiten. Die Kinder werden in der Zeit von einem Babysitter betreut. Am Nachmittag wird gekocht, abends gibt es ein gemeinsames Essen und die Bescherung. "Wir haben jedes Jahr einen Adventskalender, den ich selbst mache, und wir putzen Schuhe für den Nikolaus", beschreibt sie die liebgewonnenen Weihnachtsrituale.

Während das Ehepaar am ersten Weihnachtstag wieder bei der Arbeit sein wird, dürfen die Kinder bei den Nachbarn noch mal an einer amerikanischen Bescherung teilhaben. "In den USA hängt man Stoffstiefel an den Kamin für kleinere Geschenke", beschreibt die zweifache Mutter den amerikanischen Brauch.

Die Feierlichkeiten auf Hawaii beginnen am 3. Dezember, wenn in der Hauptstadt Honolulu nach einer großen Lichterparade, der mehr als 15 Meter hohe Weihnachtsbaum unter großem Beifall illuminiert wird. Die ganze Adventszeit über finden auf der Inselkette kleine Umzüge oder Straßenfeste statt.

Gefeiert wird wie in Nord-Amerika - mit Bescherung am ersten Weihnachtstag und Geschenken. Ein paar Besonderheiten sind den örtlichen Besonderheiten geschuldet: So hat der Weihnachtsmann gerne auch mal kurze Hosen an, und er kommt auf einem Surfboard, das von Delfinen gezogen wird. Es gibt Christbaumkugeln mit dem farbenfrohen Design eines Hawaii-Hemds, und manchmal wird eine Palme kurzerhand zum Weihnachtsbaum umfunktioniert.

Weiße Weihnachten gibt es auf Hawaii nicht: "Der Schnee fehlt uns hier nicht, obwohl es bestimmt schön wäre für die Kinder, mal rodeln zu gehen", erzählt Sonja Oliveri. Es gebe zwar einen Schnee-Tag, an dem künstlicher Schnee für die Kinder gemacht wird. "Aber das ist normalerweise viel zu überfüllt."

Nach Hückeswagen würde die 38-Jährige gerne häufiger kommen, aber die Urlaubstage sind mit drei Wochen im Jahr knapp und die Flüge sehr teuer. Alle zwei bis drei Jahre besucht sie jedoch ihre Eltern. Wieder ganz zurück nach Deutschland zu kommen ist für Sonja Oliveri keine Option. "Mein Mann ist Surfer, und im Bergischen gibt es nicht so viele Wellen", scherzt sie.

(heka)
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