Hückeswagen Schüler ermitteln ihre Berufsperspektive

Hückeswagen · Die Achtklässler der Montanusschule nahmen in dieser Woche an einer Potenzialanalyse teil. Ziel war es, die eigenen Stärken zu erkennen sowie berufliche Potenziale zu ermitteln. Gestern wurden die Abschlussgespräche geführt.

 Mutter Yvonne Rudolph (M.) nutzte gestern die Gelegenheit, ihre Tochter Celina Hamann in der Montanusschule zum Abschlussgespräch mit der Jugendbildungsberaterin Ulrike Römer zu begleiten.

Mutter Yvonne Rudolph (M.) nutzte gestern die Gelegenheit, ihre Tochter Celina Hamann in der Montanusschule zum Abschlussgespräch mit der Jugendbildungsberaterin Ulrike Römer zu begleiten.

Foto: Heike Karsten

Schüler der achten Klassen wissen häufig noch nicht, wie es nach der Schule weitergehen soll. Doch mit Beginn dieser Jahrgangsstufe startet die erste Phase im Übergang von der Schule zum Beruf. Die Montanusschule bereitete ihre Schüler in dieser Woche mit einer Potenzialanalyse auf den Weg zur richtigen Berufswahl vor. Zu diesem Zweck waren Mitarbeiter des Bergischen Instituts für Weiterbildung (BIW) aus Wuppertal in der Hauptschule, die im Rahmen des bundesweiten Berufsorientierungsprogramms "Kein Abschluss ohne Anschluss" (KAoA) die Interessen und Stärken der einzelnen Schüler herausfiltern sollten.

Schülerin Celina Hamann weiß, was sie mit dem Schulabschluss in der Tasche machen will. "Ich möchte Krankenschwester werden", sagte die 13-Jährige. Ihre Klassenkameraden Justin Liste (13) und Angelo Kotsovolos (14) hingegen haben noch keine klaren Vorstellungen von ihrer beruflichen Zukunft. "Ich denke aber, dass die Tests schon etwas gebracht haben", sagte Justin.

Zuerst galt es, einen Fragebogen auszufüllen, bei denen die eigenen Interessen abgefragt wurden. Es folgten praktische Aufgaben, bei denen Geschicklichkeit, Kreativität, Konzentration, Schnelligkeit und Teamfähigkeit gefragt waren. "Wir mussten ein rohes Ei mit Papier und zwei Luftballons so verpacken, ohne dass es beim Herunterfallen zerbricht", schilderte Celina eine der Aufgaben. Weiter sollten etwa stabile Türme aus Papier und Streichhölzer gebaut und ein Traktor aus Eisenteilen und Schrauben zusammengesetzt werden. "Wir mussten auch eine Geschichte schreiben und einen Rap-Text auswendig lernen", fügte Klassenkameradin Zuzanna Myslicka hinzu.

Seit drei Jahren bietet die Hauptschule den Achtklässlern diese besondere Chance, damit sie ihre Stärken im kreativen, kommunikativen, sozialen oder handwerklichen Bereich herauszufinden. Die Montanusschule kooperiert dabei mit dem Berufsinformationszentrum (BIZ) Remscheid, wo die Achtklässler ein zweiwöchiges Schülerpraktikum absolvieren.

Um auch dem sozialen Berufszweig gerecht zu werden, soll den Schülern ab der neunten Klasse zukünftig der "Sozialführerschein" angeboten werden. Dabei können sie in rund 20 Stunden in sozialen Berufen hineinschnuppern. Damit bietet die Hauptschule ein umfassendes Gesamtkonzept an. "Es ist ein komplettes Modul außerhalb des Unterrichts, das sich als sehr positiv herausgestellt hat. Die Schüler arbeiten gerne mit", berichtete Lehrerin und Berufsorientierungskoordinatin Petra Venos. "Dadurch, dass die Schüler eine Rückkopplung von externen Leuten erhalten, bekommt das Projekt eine ganz andere Wertigkeit", fügte Gerd Püschel, stellvertretender Schulleiter, hinzu.

Im Abschlussgespräch mit der BIW-Mitarbeiterin bestätigten sich für Schülerin Celina Hamann ihre persönliche Interessen und Kompetenzen in Bezug auf ihren Berufswunsch. "Bei Celina liegt der soziale Bereich deutlich vorne", sagte Jugendbildungsberaterin Ulrike Römer mit Blick auf die Auswertung der Tests und stellte klar: "Wir sind keine Berufsberater, sondern Vermittler bei dem Übergang von der Schule in den Beruf."

Mit der Analyse in Kombination mit dem nachfolgenden Praktikum sind die Hauptschüler jetzt ihrem Traumberuf einen großen Schritt näher gekommen.

(heka)
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