Hückeswagen Schüler sollen Museen kennenlernen

Hückeswagen · Die Armin-Maiwald-Schule beteiligt sich am Projekt "Kultur Scouts Bergisches Land" und war zu Gast in Marienheide.

 Museumspädagogin Birgit Ludwig-Weber erklärt den Schülern im historischen Bauernhaus in Marienheide-Dahl, wie sie mit Kienspänen ein Feuer machen können. Projekt-Koordinatorin Sandra Brauer (r.) schaut interessiert zu.

Museumspädagogin Birgit Ludwig-Weber erklärt den Schülern im historischen Bauernhaus in Marienheide-Dahl, wie sie mit Kienspänen ein Feuer machen können. Projekt-Koordinatorin Sandra Brauer (r.) schaut interessiert zu.

Foto: Marion Gerdel

Ein Besuch im Museum zählt bei den meisten Schülern nicht gerade zur Lieblings-Freizeitbeschäftigung. Damit dies anders wird, haben der Rheinisch-Bergische-Kreis, der Kreis Mettmann und der Oberbergische Kreis sowie das Städtedreieck Remscheid-Solingen-Wuppertal das Programm "Kultur Scouts Bergisches Land" gegründet.

Jugendliche an Kunst, Kultur und Wissenschaft heranzuführen und sie dafür zu begeistern ist das Ziel dieses Programms. In ihrer Funktion als Koordinatorin vernetzt Sandra Brauer Kultureinrichtungen und Schulen miteinander. "Wir haben das Konzept aus der Region Ostwestfalen-Lippe übernommen, wo es seit fünf Jahren sehr erfolgreich mit 70 Schulen funktioniert", erläutert sie. "Hier versuchen wir die Kooperation zwischen Kreisen und Städten zum ersten Mal."

In diesem ersten Pilotjahr haben sich zwölf Schulen für das Kultur-Scouts-Programm angemeldet. Darunter die Armin-Maiwald-Schule aus Rade und die Erich-Kästner-Förderschule in Hückeswagen. Die Schüler durften gestern zur Vorstellung des neuen Projektes schon einmal das Historische Bauernhaus in Marienheide-Dahl besuchen.

Als kleinen Vorgeschmack auf die normalerweise rund zwei- bis dreistündigen Führungen und Mitmachaktionen in den einzelnen Museen und Theatern konnten sie schon einmal kurz sehen, wie das ländliche Leben Ende des 19. Jahrhunderts ablief. Dazu gehörte natürlich ein Besuch im Nutzgarten oder der Versuch, einmal Kienspäne anzuzünden, um an ihnen in der Folge eine Wetterprognose zu erstellen. Museumspädagogin Birgit Ludwig-Weber hatte dabei Antworten auf alle Schülerfragen.

Voraussetzung für die Teilnahme am Projekt ist, dass sich die Schulen verpflichten, mit den von ihnen ausgewählten Klassen pro Jahr zwei der 18 Angebote aus dem abwechslungsreichen Programm zu besuchen. Dabei bleibt ihnen die Wahl, ob die Ausflüge eher das Wissen der Schüler im Bereich der Gesellschaftslehre, der Geschichte oder der Naturwissenschaften erweitern sollen.

Wie weit die jeweiligen Museen von den Schulen entfernt sind, sollte dabei keine Rolle spielen, denn die Verkehrsverbünde haben sich als Partner des Projektes zur Verfügung gestellt und bringen die Jungen und Mädchen kostenfrei zu ihren Ausflugszielen.

"Wir sehen es als einen wichtigen Teil des Projektes, dass die Schüler öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Das Erkunden der Anreisemöglichkeiten soll zu mehr Selbstständigkeit führen. Und sollte ein Museum tatsächlich nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden können, dürfen die Schulen auch für sie kostenfreie Charterbusse buchen", sagt Ludwig-Weber. Bei jedem Museumsbesuch stehen den Schulen qualifizierte Angebote zur Verfügung, die zum jeweiligen Lehrplan passen. So soll das im Museum Erlebte nahtlos in den Unterricht integriert werden.

Möglich wurde das Projekt durch viele Sponsoren, allen voran das Land NRW, das sich zu 50 Prozent an den Kosten beteiligt. Da pro Schule nur eine Klasse die Museen besuchen kann, überlegen die Schulen bereits, wie das dort gelernte an die anderen Schüler weitergegeben werden kann. Durch Präsentationen auf Quartalsfeiern oder Infobesuche in anderen Klassen sollen die Schüler berichten, wie spannend Kultur sein kann.

(RP)
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