Hückeswagen Segel-Erlebnis bei Wind und Wärme

Hückeswagen · Wer einmal das Segeln auf dem Wasser ausprobieren wollte, hatte dazu am Samstag die Gelegenheit. Denn die Segler-Vereinigung Wuppertal (SVWu) hatte Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern zum Probesegeln auf der Bever eingeladen.

 Regina Schneider mit Tjorben in einem Optimist, einem Anfängerboot für Kinder, das auch Seifenkistenboot genannt wird.

Regina Schneider mit Tjorben in einem Optimist, einem Anfängerboot für Kinder, das auch Seifenkistenboot genannt wird.

Foto: Jürgen Moll

Zum ersten Mal herrschten fast sommerliche Temperaturen, und schon zog es am Wochenende viele Wasserfans und Erholungssuchende an die Bever-Talsperre. Die Segler-Vereinigung Wuppertal (SVWu) hatte ihren Termin für ihr Probesegeln nicht besser legen können. So führte sie am Samstag viele interessierte Neulinge in die faszinierende Kunst und den berauschenden Genuss des Segelsports ein. Und das bei strahlendem Sonnenschein und der einen oder anderen steifen Brise.

Idyllischer hätte es schlichtweg nicht sein können, als die Segelsportler des SVWu interessierte Segelnovizen nach Käfernberg eingeladen hatten, um selbst mal in den Genuss eines Segelturns zu kommen. "Das Probesegeln bieten wir jetzt schon seit zwei Jahren an", berichtete Vorsitzende Sabine Isringhaus. Ziel dabei sei es, Nachwuchs zu generieren und neue Mitglieder zu werben. Einen akuten Grund dafür gäbe es allerdings nicht, versicherte die erst kürzlich neu gewählte Chefin: "Wir sind ein gesunder Verein mit etwa 300 Mitgliedern. Aber es kann nicht schaden, vorzusorgen und den Verein schon jetzt zukunftsfähig zu gestalten." Der Großteil der Mitglieder bestünde nämlich aus alten Seglerfamilien, wie auch die der Vorsitzenden.

Einige Besucher zog es zur Mittagszeit an die Bever, wo sich beispielsweise der kleine Tjorben mit Regina Schneider auf der Optimisten-Jolle, der kleinsten Bootsklasse, mit dem putzigen Namen "Erdmännchen" ausprobierte. Andere Neulinge nutzten zunächst lieber eine sichere Mitfahrgelegenheit mit geübten Vereinsmitgliedern auf einem etwas größeren Valk, einem offenem Segelboot. "Die beste Art, Neulinge für diesen Sport zu begeistern", sagte Sabine Isringhaus. Denn ein peitschender Wind im wallenden Haar und dabei ein immer stärker aufkommendes Gefühl von grenzenloser Freiheit und unbändiger Abenteuerlust zu spüren, seien Sinneseindrücke, die aus dem Segelsport etwas Besonderes machen. "Auf dem Wasser kann man sehr gut die Seele baumeln lassen", sagte die Vorsitzende.

Segler müssten aber schon eine gewisse Naturverbundenheit fühlen, urteilte Vereinsmitglied Jörg Wierz. Seit gut zehn Jahren ist der Kölner leidenschaftlicher Segler, seit vorigem Jahr gehört er der SVWu an der Bever an. "Das Spiel mit den Naturgewalten ist sehr interessant und macht das Segelboot für mich dadurch auch viel spannender als ein Motorboot." Denn während das motorisierte Gefährt lediglich in die richtige Richtung gesteuert werden müsse, brauche es beim Segelboot deutlich mehr Aufwand, nicht nur beim Aufbau des Bootes, sondern auch beim Manövrieren der Segel im Wasser. "Umso mehr Windstärke herrscht, desto weniger Fehler kann man bei einem Manöver machen", erläuterte Wierz.

Die Bever als Binnengewässer sei dabei kein leichtes Gebiet. "Auf hoher See kann man da schon längere Zeit ohne größere Manöver geradeaus fahren, hier muss man alle paar Minuten wieder wenden." Trotzdem sei der Spaßfaktor enorm hoch. Das wurde auch allein beim Zugucken mehr als deutlich.

(sebu)
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