Aktiv im Bergischen Auf leisen Rollen durch die Natur gleiten

Hückeswagen · Segwayfahren will gelernt sein. Das geht schnell, und wer einmal auf den mit Elektromotor betriebenen Rädern gestanden hat, erlebt ein neues Fahrgefühl. Der GHW-Klettergarten Hückeswagen bietet Fahrkurse und geführte Touren an.

 Segwayfahren ist nicht schwer - Rüdiger Fuhr vom GHW-Klettergarten Hückeswagen macht es vor.

Segwayfahren ist nicht schwer - Rüdiger Fuhr vom GHW-Klettergarten Hückeswagen macht es vor.

Foto: J. Moll

Wem es mit dem Fahrrad zu anstrengend ist, das Motorrad zu laut und schnell durch die Landschaft saust, die Füße nicht weit genug tragen, dem bieten Segways eine gute Alternative, um das Bergische Land zu erkunden. Die zweirädrigen Fahrzeuge, auf denen die Fahrer stehen, gleiten vollkommen geräuschlos dahin.

Je nach Typ beschleunigt der 5,4 Kilowatt starke Elektromotor die Fahrzeuge auf maximal 25 bis 38 Kilometer in der Stunde. Doch selbst für die leicht zu handhabenden Geräte muss man erst einmal ein Gefühl entwickeln. Der GHW-Klettergarten Hückeswagen am Bürgerbad bietet Fahrkurse und geführte Touren an.

"Eigentlich sollte man sich vorstellen, man hätte die Wirbelsäule durch einen langen Stock ersetzt", erläutert Rüdiger Fuhr, Chef des GHW-Klettergartens. Denn eine gerade Körperhaltung sei am wichtigsten. Das eigentliche Steuern geht blitzschnell und nur durch Gewichtsverlagerung. Bedienelemente im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Zum Anfahren lehnt man sich leicht nach vorne, zum Bremsen nach hinten. Schon schnell habe man das Prinzip verinnerlicht. "Anfänger haben das nach etwa zehn bis 15 Minuten im Blut", meint Fuhr.

Der Clou ist die ausgefeilte Elektronik, die das Gerät stabil hält und durch ein zweifaches System gegen technische Aussetzer abgesichert ist. So können auch Menschen mit dem Segway fahren, die wegen körperlicher Gebrechen - sei es wegen Krankheit oder schlicht altersbedingt - nur noch eingeschränkt mobil sind. "Mein ältester Teilnehmer war 86 Jahre", erinnert sich Fuhr.

Das Mindestalter für eine Fahrt mit dem Segway auf öffentlichem Gelände liegt bei 15 Jahren. Ein Mofa-Führerschein muss vorhanden sein. "In der Nähe vom Klettergarten können aber auch Jüngere auf unserem Gelände nach einer Einweisung fahren", sagt der GHW-Chef. Voraussetzung sei allerdings ein Mindestgewicht von 45 Kilogramm, sonst reagiere die Elektronik falsch. Das Maximalgewicht beträgt 118 Kilo.

Voraussetzung für ausgiebige Touren durchs Gelände ist eine Segway Driver Card, die zwei Stufen umfasst. Der erste Kursus für den Erwerb der Basic Card zeigt den Teilnehmern, wie man einfache Hindernisse wie Bordsteine und Schräglagen meistert. Die Kosten liegen bei 35 Euro. Die Advanced-Card kostet 75 Euro. Bei einer 90-minütigen Tour durchs Gelände trainieren die Fahrer ihr Können. Mit dem Segway-Führerschein kann man sich von verschiedenen Anbietern Fahrzeuge ausleihen. Der Klettergarten Hückeswagen bietet keinen Verleih an, sondern setzt ausschließlich auf geführte Touren.

"Die Leute fühlen sich einfach sicherer", meint Fuhr. Zwei bis 15 Fahrer können die Mitarbeiter des Klettergartens mit auf eine der Touren nehmen, die unter anderem das Gebiet um die Müngstener Brücke oder die Wupper-Talsperre erkunden. Eine der längeren Fahrten startet in Remscheid auf dem Gelände der EWR, führt hinunter ins Diepmannsbachtal, dann weiter nach Lennep und dort, bevor es wieder zurück geht, herum um die Panzer-Talsperre. Pro Kopf und Stunde kosten die Touren 30 Euro. Anmeldungen sind übers Internet und telefonisch möglich.

(RP)
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