Hückeswagen "Spirit of Australia" im Kultur-Haus Zach

Hückeswagen · Neben dem Känguru verbindet man wohl kaum etwas so sehr mit "Down Under", Australien, wie das Didgeridoo, jenes Blasinstrument der Ureinwohner des fünften Kontinents. Das sieht für den Europäer zwar immer wie ein etwas zu kurz geratenes Alphorn aus, dazu entlockt ihm sein Spieler die absonderlichsten Töne zwischen Grunzen, Grollen und Kieksen. Und das auch noch permanent. Denn dank der sogenannten Zirkular-Atmung kann der Musiker sein Instrument für den Zuhörer praktisch pausenlos mit Luft versorgen. Am Freitagabend konnten rund 30 Besucher im Kultur-Haus Zach das beim Auftritt des Sextetts "Jabaroo" hautnah nachprüfen - und sich gleich noch vom "Spirit of Australia" anstecken lassen.

 Kevin Kulpe zeigte, dass er das Yadaki perfekt beherrscht.

Kevin Kulpe zeigte, dass er das Yadaki perfekt beherrscht.

Foto: Detlef Bauer

Bandkopf Kevin Kulpe kommt eigentlich aus Australien, ist vor 54 Jahren in Adelaide geboren und spielt seit fast 40 Jahren das Instrument Yadaki, wie der eigentliche Name des hierzulande als Didgeridoo bekannten Blasinstruments lautet. "Ich habe viel Zeit im Norden des Landes verbracht, wo das Didgeridoo angeblich herkommen soll", sagt Kevin Kulpe, den es Anfang der 90er-Jahre - wie so viele seiner Landsleute - nach Europa und dann auch nach Deutschland verschlagen hat: "Zunächst nur für ein Jahr, aber dann habe ich mich verliebt", sagt der sympathische Glatzkopf verschmitzt. Seitdem wohnt er im Oberbergischen und sorgt mit seiner sechsköpfigen Band "Jabaroo" für authentisches Aussie-Feeling.

Die Musiker waren allesamt mit Leidenschaft bei der Sache und unterstützten Kulpe mit Gitarre, Harfe, Schlagzeug, Bass und Keyboard bei seiner Didg-Mision. Songs wie das dreigeteilte instrumentale Zwischenspiel "Sphere", das melancholisch-folkige "Long Journey" oder das epische "Road Train" sorgten dafür, dass die Zuschauer sich nicht mehr im sommerlichen Hückeswagen befanden, sondern sich bei geschlossenen Augen per Kopfkino nach Australien bewegten. Dort konnten sie mit ein bisschen Glück sogar den namengebenden Vogel "Jabaroo" entdecken. Der hat es sich zumeist auf dem Rücken eines Krokodils bequem gemacht und fängt mit seinem langen Schnabel Fische aus dem Fluss. "Er ist ein mystisches Tier - und unsere Musik soll auch die Mystik Australiens widerspiegeln", sagte Kevin Kulpe.

(wow)
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