Hückeswagen Sport fragt: Wo geht's lang, CDU?

Hückeswagen · Für die Sanierung der Umkleiden am Sportplatz gedachtes städtisches Geld einsparen und diese Summe stattdessen für die Ausrichtung des NRW-Tages 2013 in Hückeswagen zurücklegen: Fraktionschef Horst Schreiber hatte diese Idee am Montag in der CDU-Hauptversammlung zur Diskussion gestellt – und sich damit den Hückeswagener Sport zum Gegner gemacht. Nach RSV-Geschäftsführer Frank Höbler hat gestern auch der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, Jürgen Löwy, reagiert – ebenso empört wie Höbler.

Die Kernaussage der Erklärung, die Löwy für den Stadtsportverband abgibt: "Die Vorleistungen des Sports und der Sportvereine sind groß genug, um dafür Anerkennung, aber auch finanzielle Unterstützung zu bekommen." Der Sport in Hückeswagen werde auch in Zukunft seine soziale und gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. "Die Idee des Herrn Schreiber ist da kontraproduktiv", schreibt Löwy.

Der SSV-Vorsitzende stellt klar, dass der Sportplatz und die darauf stehenden Gebäude Eigentum der Stadt sind. Für sie verwaltet der SSV den Sportplatz seit inzwischen 15 Jahren. Die daraus resultierende Ersparnis für die Stadt summiere sich auf 350 000 Euro. Löwy verweist aber auch darauf, dass die Hälfte der im SSV als Dachverband organisierten örtlichen Sportvereine eigene Hallen und Anlagen unterhält und "so zu einer sportlichen Infrastruktur beiträgt, die die Stadt allein nicht aufbieten könnte".Noch ein Erinnerungsposten: Es war der Sport, der das operative Geschäft im Bürgerbad übernommen und auch dadurch erhebliche Einsparungen für die Stadt ermöglicht hat. Ohne ihn hätte das einzige Hallenbad in Hückeswagen geschlossen werden müssen. Auch der Bau der Turnhalle in Wiehagen sei zur Sache des Sports, konkret der Rehabilitations- und Behindertensportgemeinschaft geworden. Löwy: "Unterstützung von der Politik? Fehlanzeige!" Der SSV-Vorsitzende verweist überdies auf die aktive Jugendarbeit der Vereine, auf das nur durch sie ermöglichte Altstadtfest und die Imagewerbung für Hückeswagen durch Leistungssport-Teams. Die Stadt habe mit dem SSV einen "Pakt für den Sport" geschlossen. Löwy fragt: "Will die CDU diesen Pakt kündigen?"

Im Vorfeld des NRW-Tages und beim Großereignis selbst werde der Ruf nach den Sportvereinen wieder kommen, ist Löwy sich ganz sicher – und nennt konkrete Beispiele dafür. Die Schlussfolgerung in der SSV-Erklärung klingt bitter: "Alles das wird von den Politikern gerne in Anspruch genommen. Zum Dank dafür dürfen die Vereine dann städtische Gebäude selbst sanieren. Quo vadis, CDU?"

(RP)
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