Hückeswagen Sportplatz soll neuen Eingang erhalten
Hückeswagen · Immer wieder betreten Unbefugte den Sportplatz außerhalb der Öffnungszeiten, hinterlassen Müll und beschädigen den Kunstrasen teilweise. Deshalb wird vielleicht 2015 im Eingangsbereich ein drei Meter hoher Zaun errichtet.
Die Tage des grün-weißen Kassenhäuschens, unverkennbar ein Relikt aus den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts, dürften gezählt sein. Denn wenn der Sportplatz an der Schnabelsmühle womöglich im nächsten Jahr einen neuen Eingangsbereich erhält, wird das kleine Gebäude abgerissen. Es hat dann keine Verwendung mehr, weil der RSV 09 Hückeswagen das als Lagerraum genutzte Häuschen dann räumen würde. Es wäre in der Unterhaltung ohnehin viel zu teuer.
Noch ist nicht entschieden, ob der Eingang erneuert wird; die politischen Gremien haben darüber noch nicht beraten. Immerhin dürften die Kosten für die Errichtung eines drei Meter hohen Zauns in den städtischen Haushalt für 2015 eingestellt werden, berichtet Jürgen Löwy, Vorsitzender des Stadtsportverbands (SSV), auf Anfrage der BM. Er geht von rund 12 000 Euro aus.
Der Grund für diese mögliche Baumaßnahme: Immer wieder klettern vor allem Jugendliche und junge Erwachsene über den niedrigen Zaun neben dem Kassenhäuschen, um außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten (s. Kasten) auf dem Kunstrasen zu kicken. "Samstags und sonntags entdecken wir hier vor allem Auswärtige, die etwa aus Remscheid, dem Rheinisch-Bergischen und sogar dem Ennepe-Ruhr-Kreis anreisen." Löwy hat die entsprechenden Kennzeichen auf ihren Autos bereits gesehen. Mitunter gibt es dann sogar richtig Ärger, weil die Hobbyfußballer nicht vom Platz wollen, obwohl die Teams von Raspo oder FC 04 Hückeswagen Spiele zu bestreiten haben.
Ein weiterer ständiger Quell des Missmuts sind die Hinterlassenschaften der ungebetenen Besucher: Silberpapierschnipsel, Nusskerne, Lebensmittelreste, leere Trinkflaschen und nicht selten auch Scherben verunreinigen den Sportplatz und die umlaufende Tartanbahn. Auf der Jahreshauptversammlung des SSV Anfang April war das schon ein Aufregerthema. Sogar gegrillt worden sei bereits auf dem Kunstrasen. "Zum Glück aber hinter einem Tor", berichtet Jürgen Löwy. Die heiße Asche hatte dennoch ein Loch in den Belag gebrannt, so dass ein Stück erneuert werden musste.
Das Problem, dass der SSV als Platzbetreiber hat: "Wir haben einfach nicht das Personal, um morgens auf- und abends wieder abzuschließen", betont der Vorsitzende. An drei von fünf Wochentagen sei der Eingang abgeschlossen, um Vandalismus vorzubeugen. Doch wer wirklich auf den Sportplatz will, muss nur den niedrigen Zaun überwinden, der für die Wenigsten ein Hindernis darstellt.
Das könnte sich aber im nächsten Jahr ändern. Denn der SSV ist mit der Stadt im Gespräch, dass der Eingangsbereich komplett verändert wird. Im Mittelpunkt steht dabei ein drei Meter hoher Zaun, "der dann nur noch schwer zu übersteigen sein dürfte", meint Löwy. Er soll vom Haus Hartmann bis zur Hecke reichen, die neben dem jetzigen Tor beginnt. Auch der neue Zaun wird ein Tor erhalten, damit größere Fahrzeuge auf den Platz fahren können. In der Regel bleibt das, wie das jetzige, aber geschlossen. Der neue Eingang soll dann so breit sein, dass auch Rollstuhlfahrer hindurch kommen, was jetzt nicht möglich ist. Zusätzlich zum Häuschen soll auch die kleine Treppe verschwinden und durch eine Rampe ersetzt werden. "Der Eingang wäre dann behindertengerecht", sagt Löwy.
Er hofft nun, dass das Thema schnell durch die politischen Gremien geht und der neue Zaun beschlossen wird. Sobald dann der städtische Etat genehmigt sei, könnte mit dem Bau begonnen werden. Vielleicht im Frühjahr 2015.
