Hückeswagen Stadt empfiehlt einen Neubau für die Löwen-Grundschule

Hückeswagen · Der Beschluss muss im Schulausschuss gefasst werden, die Stadtverwaltung hat sich aber schon im Vorfeld klar positioniert: Sie empfiehlt einen Neubau für die Löwen-Grundschule statt des Umzugs ins Realschulgebäude. Viel Muße, darüber nachzudenken, hat die Politik nicht, denn die Zeit drängt. Die Betriebserlaubnis für das Gebäude der Löwen-Grundschule an der Kölner Straße läuft Ende 2021 aus. Bis dahin muss eine räumliche Lösung für die Zukunft des Grundschulverbundes gefunden und umgesetzt sein. Praktisch bedeutet das: Entweder zieht die Schule bis dahin um in das noch zu sanierende Realschulgebäude oder sie zieht in einen Neubau ein.

Die dritte Variante wäre eine Kernsanierung und Erweiterung des bestehenden Gebäudes, die aber keiner will. Für die nächste Sitzung des Schulausschusses am 10. Oktober spricht die Stadtverwaltung nun also eine eindeutige Empfehlung pro Neubau im Brunsbachtal aus. In der vorigen Sitzung des Fachausschusses war das Thema bereits intensiv diskutiert, der Beschluss dazu dann aber vertagt worden. Immerhin schien sich schon eine politische Mehrheit abzuzeichnen - für den Umzug der Grundschule ins Realschulgebäude. Das würde frei, wenn die Realschule mit ins Gebäude der Hauptschule an der Weststraße einzieht. Diesem Schultausch liegt ein mit großer Mehrheit gefasster Ratsbeschluss aus dem Jahr 2015 zugrunde, der bis heute gültig ist. Losgelöst davon ist die Stadtverwaltung inzwischen der Meinung, dass der Neubau für die Löwen-Grundschule die beste Lösung ist. Sie stützt sich dabei unter anderem auf ein "Thesenpapier" des Planungsbüros Zacharias, das alle drei denkbaren Varianten untersucht hat. Ergebnis: Ein Neubau biete die meisten Vorteile aus pädagogischer Sicht und auch mit Blick auf die Finanzen.

Das sieht auch Stadtkämmerin Isabel Bever so. In Vorlagen der Verwaltung zur Sitzung heißt es dazu: "Die Betriebs- und Unterhaltungskosten eines Neubaus werden deutlich unter denen der übrigen Standorte liegen und somit zur langfristigen Gesamtwirtschaftlichkeit beitragen." Überdies sei bei einem Neubau eine finanzielle Förderung denkbar. Die Baukosten werden auf 10,7 Millionen Euro beziffert, hinzu kommen die Kosten für das Grundstück, das bereits im Besitz der stadteigenen Immobiliengesellschaft HEG ist.

Die Verwaltung hofft nun auf eine zügige Entscheidung der Politik. Dazu heißt es in den Vorlagen: "Bei einem Umzug der Grundschule in einen Neubau im Brunsbachtal müsste die Grundsatzentscheidung möglichst bald gefasst werden, damit spätestens im Frühjahr 2019 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann." Die Bauzeit werde 18 Monate betragen. Im Sommer 2020, spätestens 2021, könne die Grundschule dann in den Neubau einziehen.

Folgt der Ausschuss am 10. Oktober der Empfehlung der Verwaltung, wäre der nun zwei Jahre alte Ratsbeschluss zum Schultausch damit faktisch aufgehoben. Offen bliebe, ob die Realschule an ihrem Standort bleibt. Das "Schicksal" der Löwen-Grundschule wäre mit einem Neubau davon und auch von der ungewissen Zukunft der Hauptschule abgekoppelt.

(bn)
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